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CITY Lights: Bau auf! Brich auf!

Silvia Hallensleben besucht Kino-Kameraden rund um die Welt

Gerade hat der Sommer seine ersten Fühler gezeigt, da saust die nächste AprilTieffront heran. Ungewisse Aussichten also für den Start der diesjährigen OpenAir-Kino-Saison, die heute abend im Freiluftkino Kreuzberg passend zum Ort und morgigen Kampf- und Feiertag mit dem Kollektiv-Film 1. Mai eröffnet wird. Am Montag steht mit Uli Gaulkes Comrades in Dreams – Leinwandfieber eine ergreifende trikontinentale Hommage an die Kinokultur auf dem Programm. In Burkina Faso, Indien, Nordkorea und den USA findet Gaulke Kinobetreiber, die der Leidenschaft zum Film ihre Lebenszeit widmen.

Im Programm des Babylon Mitte werden die einzelnen Säle nie gesondert ausgewiesen. So kann man nur hoffen, dass bei der Freitag mit 2001 – A Space Odyssey beginnenden Kubrick-Retro auch die weniger spektakulären Filme das Licht der großen Leinwand erblicken dürfen. Zur Eröffnung kommt Kubricks Produzent und Schwager Jan Harlan, dessen Filmbiografie Stanley Kubrick: A Life in Pictures am Samstag gezeigt wird.

Neuland betritt Im Aufbau, eine Retrospektive israelischer Filme der 50er- bis 70er-Jahre, die am Dienstag im Zeughaus-Kino eröffnet wurde. Aktuell ist Israel mit Filmen von Amos Kollek oder Eran Riklis zumindest im Arthouse-Sektor durchaus präsent. Aus den vergangenen Jahrzehnten aber dürften den meisten neben der „Eis am Stiel“-Serie nur Ephraim Kishons Blaumilchkanal (am Samstag) ein Begriff sein. Hier schafft die Reihe Abhilfe mit einem Einblick in die anfangs stark zionistisch geprägte junge Filmindustrie. Hem Hayu Assarah heißt ein preisgekrönter Film von Baruch Dienar, der 1960 die Aufbauarbeit der ersten Siedler besingt (Freitag). Ein paar Jahre später kommt mit Uri Zohars Loch im Mond auch der cineastische Aufbruch. Der Experimentalfilmer Zohar ist mittlerweile orthodoxer Rabbiner geworden. Der Film steht nächste Woche auf dem Programm.

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