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© dpa

Film: Golden Globe für Michael Haneke und Christoph Waltz

Golden-Globe-Trophäen für Deutschland und Österreich: "Das weiße Band" von Regisseur Michael Haneke ist in Hollywood zum besten fremdsprachigen Film gekürt worden.

Österreich und Deutschland, aber auch der amerikanische Regisseur James Cameron haben Grund zum Feiern: Der österreichische Schauspieler Christoph Waltz hat den Golden Globe als bester Nebendarsteller erhalten. Der 53-Jährige erhielt die Ehrung für seine Darstellung des ebenso kultivierten wie skrupellosen SS-Standartenführer Hans Landa in Quentin Tarantinos Film Inglourious Basterds. Auf der Bühne in Hollywood dankte er Regisseur Quentin Tarantino: "Er nahm meine bescheidene kleine Welt, meinen Globus, und mit der Kraft seines Talents und seinen Worten und seiner Vision schleuderte er ihn in seinen Orbit, eine atemberaubende Erfahrung". Waltz wurde bereits beim Filmfestival von Cannes als bester Schauspieler ausgezeichnet.

Auch Michael Haneke konnte sich über einen Preis freuen. Sein Film Das weiße Band wurde in Hollywood zum besten fremdsprachigen Film gekürt. Der Schwarz-Weiß-Film setzte sich gegen die Konkurrenz aus Italien (Baaria), Spanien (Zerrissene Umarmungen), Chile (La Nana) und Frankreich (Un Prophète) durch. Haneke nahm den Preis von Filmstar Sophia Loren entgegen. Er entschuldigte sich für sein "weniges Englisch" und bedankte sich ausdrücklich bei den Kindern, die in seinem Film die Hauptrolle spielten. Vor allem sie verdienten den Preis.

Hanekes Film erzählt die Geschichte seltsamer Unfälle in einem norddeutschen Dorf in den Jahren 1913/14, geht den Ursachen von Terror und Gewalt auf den Grund und zeigt autoritäre Strukturen in Familien und der Dorfgemeinschaft. Der Film ist von deutscher Seite auch zur Nominierung für den Oscar vorgeschlagen worden.

Triumphieren konnte auch James Cameron. Zwölf Jahre nach seinem Golden-Globe-Sieg mit Titanic nahm er für Avatar eine weitere Regie-Trophäe entgegen. Das Spezialeffekte-Spektakel hat weltweit schon über 1,3 Milliarden Dollar eingespielt.

Meryl Streep konnte sich über ihre siebte Globe-Trophäe für ihre Rolle von Starköchin Julia Child in der Komödie Julie & Julia freuen. Robert Downey Jr. wurde als Titeldarsteller in Sherlock Holmes zum besten Komödiendarsteller gekürt. Die Komödiantin Mo'Nique wurde bei der 67. Verleihung der begehrten Filmtrophäen im Beverly Hilton Hotel mit dem Preis für die beste weibliche Nebendarstellung belohnt. Star-Regisseur Martin Scorsese erhielt einen Sonderpreis für sein Lebenswerk.

Auch Komödien-Star Sandra Bullock durfte sich freuen. Sie wurde für die ernste Hauptrolle in dem Sportdrama The Blind Side zur besten Drama-Darstellerin gekürt. Jeff Bridges stach mit seinem Auftritt als saufender Country-Musiker in Crazy Heart Hauptdarsteller-Kandidaten wie George Clooney, Tobey Maguire und Morgan Freeman aus. Für beide war es die vierte Globe-Nominierung.

Die goldene Weltkugel für den besten Animationsstreifen ging an Oben, den mitreißenden 3D-Trickfilm über Alter und Sterblichkeit sowie die Erfüllung von Lebensträumen. Ein zweiter Preis wurde ihm für die Musik von Michael Giacchino zugesprochen. Oben hatte schon zuvor für Aufsehen gesorgt: Er durfte als erster Animationsfilm das Filmfest in Cannes eröffnen.

Die amerikanische TV-Serie Mad Men, die seit 2007 vom deutschen Kabelsender AMC ausgestrahlt wird, gewann den Golden Globe für die beste Drama-Serie. Alec Baldwin wurde erneut als bester Darsteller in einer Comedyserie (Rock 30) gewürdigt, Toni Colette holte sich mit United States of Tara den Schauspielerinnen-Globe.

Mit Regenschirmen schützten sich die Stars auf dem Roten Teppich vor dem ungewöhnlich stürmischen Wetter. Mit Schleifen am Revers und Dekolleté demonstrierten sie ihre Solidarität mit den Erdbebenopfern in Haiti. Nicole Kidman war eine von vielen, die zu Spenden aufrief.

Die Golden Globes werden vom Verein der Hollywood-Auslandspresse in 25 Kategorien für Film und Fernsehen vergeben. Der Preis rangiert in der Bedeutung an zweiter Stelle hinter dem Oscar und gilt traditionell als Indikator für die Oscar-Chancen eines Films. (smz/dpa)

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