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Indiana Jones

© AFP

Harrison Ford: Sein wohl allerletzter Kreuzzug

Harrison Ford wurde als "Indiana Jones" zum Hollywoodstar. Fast zwanzig Jahre nach dem dritten "Indy"-Film schlüpft der 65-Jährige erneut in die Rolle des abenteuerlustigen Archäologen Henry Jones Junior.

Fast 20 Jahre verharrte Harrison Ford in der "Warteschleife". Jetzt schlüpft der US-Filmschauspieler, der nach einem zähen Start 1981 als Indiana Jones zum Superstar geworden war, in die Rolle des abenteuerlustigen Archäologen Henry Jones Junior. Seit der dritten Folge der weltweit erfolgreichen Kultfilme im Jahr 1989 hatte Ford gegen Terroristen gekämpft ("Die Stunde der Patrioten", "Air Force One"), eine Bruchlandung erlebt ("Sechs Tage, sieben Nächte") und sich zuletzt als erpresster Sicherheitsexperte gegen Hacker gewehrt ("Firewall").

Doch nun kehrt der Hollywoodstar, der am 13. Juli 65 wird, wieder vor die Kamera von Steven Spielberg zurück. Die Produktion leitet wie in der Vergangenheit George Lucas. Mit den ersten drei Folgen, "Jäger des verlorenen Schatzes" (1981), "Indiana Jones und der Tempel des Todes" (1984) und "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" (1989), hatte das Power-Team weltweit fast 1,2 Milliarden Dollar (etwa 900 Millionen Euro) eingenommen.

Privatleben unter Verschluss

Trotz des Erfolgs pflegt Ford mit dem freundlich-schüchternen Grinsen sein Image als netter Kerl. Dass ihn die Promi-Zeitschrift "People" 1998 zum "Sexiest Man Alive" kürte, dürfte ihn selbst am meisten überrascht haben. Sein Haar ist grau meliert und das Gesicht von Falten durchzogen. Das Privatleben hält er fest unter Verschluss. Außer seiner Liaison mit der 22 Jahre jüngeren Schauspielerin Calista Flockhart ("Ally McBeal"), der extrem kostspieligen Scheidung (85 Millionen Dollar) von Ehefrau Nummer zwei, Melissa Mathison, und der Hobbyfliegerei drang nie etwas an die Öffentlichkeit.

Nach einem mühsamen Anlauf, der ihn zeitweilig sogar auf die Schreinerei ausweichen ließ, brachte es Ford auf mehr als 60 Filme. In Hollywood heißt es, er habe in mehr internationalen Kinohits mitgespielt als sonst jemand. Manchmal, wie in Francis Ford Coppolas "Apocalypse Now", spielte er nur eine Nebenrolle. George Lucas gab ihm 1977 den Part des zynischen Weltraumabenteurers Han Solo im "Krieg der Sterne". Doch so richtig berühmt wurde er nicht.

Auf die Rolle festgelegt

Der Durchbruch kam erst als Indiana Jones: Ford war die Rolle des Globetrotters wie auf den Leib geschrieben, nagelte ihn aber auch fest. Immer wieder wurden ihm Rollen angeboten, in denen er der Herausforderung nicht ganz gewachsen schien, im Moment der Gefahr dank Köpfchen aber doch die Oberhand behielt.

Seine einzige Oscar-Nominierung erhielt er 1986 als Großstadtpolizist, der sich zum Schutz eines jungen Zeugen unter eine glaubensstarke Amish-Bevölkerung in Pennsylvania mischt: "Der einzige Zeuge". Der australische Regisseur Peter Weir engagierte Ford auch für die Verfilmung des Paul-Theroux-Romans "The Mosquito Coast" (1986), in dem sich Ford vom Menschenfreund zum fanatischen Despoten wandelt.

"Box-Office-Star des Jahrhunderts"

Roman Polanski stellte ihn 1988 in den Mittelpunkt seines düsteren Psychothrillers "Frantic". In "Die Waffen der Frauen" bewies Ford dann wieder sein komödiantisches Talent und in Robert Zemeckis Thriller "Schatten der Wahrheit" (2000) durfte er den Schurken spielen.

Bis auf den Oscar, Hollywoods begehrteste Trophäe, erwies die Filmindustrie Ford mehrfach die Ehre. Amerikas Kinobesitzer kürten ihn 1994 zum "Box-Office-Star des Jahrhunderts". Ford bekam 1997 einen Bambi verliehen, zwei Jahre später den Lebenswerk-Preis des Amerikanischen Filminstituts (AFI) und - nach anderen Superstars wie Al Pacino, Barbra Streisand, Sean Connery und Sophia Loren - 2002 auch den Cecile B. DeMille-Preis von Hollywoods Auslandspresse. (mit dpa)

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