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Joachim Hansen

© dpa

Kino: Schauspieler Joachim Hansen ist tot

Nach einem knapp fünfwöchigen Koma ist der Schauspieler Joachim Hansen in Berlin gestorben. Er spielte an der Seite von Hildegard Knef und Romy Schneider.

Wie die "Bild am Sonntag" berichtete, starb der 77-Jährige bereits am vergangenen Donnerstag im Berliner Universitätsklinikum. Vor fünf Wochen hattte Hansen eine Gehirnblutung erlitten und seitdem im Koma gelegen.

Berühmt wurde der Schauspieler 1956 mit der Hauptrolle in dem Film "Stern von Afrika" des Erfolgsregisseurs Alfred Weidemann. Hansen, der ursprünglich Joachim Spieler hieß, übernahm auch in zahlreichen internationalen Produktionen, wie "Die Brücke von Remagen", wichtige Rollen.

Allein zwischen 1957 und 1962 spielte Hansen die männliche Hauptrolle in 19 Kinofilmen, darunter in "Madeleine und der Legionär" mit Hildegard Knef, "Hunde wollt Ihr ewig leben" mit Sonja Ziemann und "Via mala" mit Christine Kaufmann. Später übernahm er auch Fernsehrollen. So spielte er den Prinzen Albert, den deutschen Ehemann der englischen Königin Victoria in der britischen TV-Serie "Victoria Regina". 1971 übernahm er die Rolle des Hitler-Attentäters Graf Stauffenberg in der von Franz Peter Wirth fürs ZDF inszenierten "Operation Walküre".

Zugkräftiger Name

1986 wanderte Hansen mit seiner zweiten Frau und Sohn nach Kanada aus. "Aber immer wieder kam er nach Deutschland zurück, wo er mit Theatertourneen bewies, wie zugkräftig sein Name beim Publikum bis heute geblieben ist", sagen die Journalistin Gudrun Gloth und Fotograf Franz-Georg Schulze, die beide seit vielen Jahren mit Joachim Hansen befreundet waren und ihn bis zuletzt betreut hatten.

In Berlin hatte Hansen noch 2004 den Tod bei den "Jedermann"-Spielen im Dom gespielt. "Auf die Frage, ob ihm diese Rolle nicht unheimlich sei, antwortete er: "Nein, ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich spiele ihn. Der Tod ist der naturgegebene Abschluss des Lebens"", erinnert sich Gudrun Gloth.

Vergangene Woche seien die Ehefrau und der Sohn aus Kanada nach Berlin gekommen. "Sie hofften, den Schwerkranken vielleicht noch nach Hause bringen zu können", sagt Gloth. Nun solle die Urne in Kanada beigesetzt werden. (mit dpa)

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