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Lolas 2009: Fiasko für die Buddenbrooks

Wenn es nach der neudeutsch am besten Longlist zu nennenden umfänglichen Vorauswahlliste zum Deutschen Filmpreis geht, dürfen sich in diesem Jahr wohl Caroline Links bajuwarische Trauerarbeit "Im Winter ein Jahr" und Özgür Yildirims Hamburger Jugenddrama "Chiko" die größten Hoffnungen auf die Lolas in Gold, Silber und Bronze machen.

In je neun der 13 Nominierungskategorien sind die beiden Filme gesetzt, in respektablem Abstand folgen auf der 15 Titel umfassenden Spielfilmliste "Jerichow", "Krabat", die beiden noch nicht gestarteten "Effi Briest" und "John Rabe", außerdem "Alles für meinen Vater", "Berlin Calling", "Falco - Verdammt, wir leben noch", "Nordwand", "Novemberkind", "Räuber Kneißl", "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" und "Wolke 9". Auch "Der Baader-Meinhof-Komplex" hat es, in fünf Kategorien, auf die Liste geschafft; ansonsten zeigten die Vorauswahljurys der Deutschen Filmakademie den aufwendigen Fernsehkino Amphibienfilmen die kalte Schulter. "Anonyma" schaffte es nur in vier Nebenkategorien, in Sachen "Buddenbrooks" fand gar nur Nebendarsteller August Diehl Gnade. Auch Troubleshooter Til Schweiger dürfte sich über lediglich zwei Randerwähnungen für seine "1 1/2 Ritter" nicht eben freuen. Wird er sich alsbald erneut den filmakademischen Streithanselharnisch überstreifen? Auch Wim Wenders rangiert - sein "Palermo Shooting" ist nur dreimal genannt - ebenso unter "ferner liefen" wie Oskar Roehlers Fünfziger-Jahre-Romanze "Lulu und Jimi" (Start nächste Woche). Und bei Michael Kliers in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichem "Alter und Schönheit" mochten sich die Vorkoster bloß für Sibylle Canonicas Schauspielleistung erwärmen.

Und sonst? Je fünf Dokumentar- und Kinderfilme können sich von nun an Hoffnungen auf ihren Anteil am alljährlichen Dreimillionen-Euro-Kuchen aus der Hand des Kulturstaatsministers machen: die Dokus "Dance for All", "Die Widerständigen", "Holunderblüte", "Lenin kam nur bis Lüdenscheid" und "Nobody's Perfect" sowie die Kinderfilme "Blöde Mütze", Freche Mädchen", "Hexe Lilli", "Sommer" und "Was am Ende zählt". Am 13. März werden die Nominierungen bekannt gegeben: Shortlist! Feiern dürfen die Sieger mit allen Verlierern dann am 24. April bei der Gala im Berliner Palais am Funkturm. jal

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