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Start des Kartenvorverkaufs: Campen für die Berlinale

Am Freitag kamen die ersten Berlinale-Fans, sie schliefen auf Decken. Am Montag waren sie endlich am Ziel – an der Vorverkaufskasse. Ein paar Impressionen sehen Sie auch in unserem Video

Mehr als 60 Stunden Wartezeit hinterlassen ihre Spuren. Seit Freitagabend haben sie hier campiert, auf Luftmatratzen und Decken, mitten in den Arkaden am Potsdamer Platz. Doch nun – endlich! – haben sie ein Ticket in der Hand. „Don – The King is back“ steht auf dem Papier, es ist der Bollywood-Blockbuster mit Indiens Superstar Shah Rukh Khan. Einige Fans kreischen vor Glück, fallen sich in die Arme, halten stolz ihre Berlinale-Karte in die Luft. Nach wenigen Minuten sind alle „Don“-Tickets des Tages weg: Ausverkauft!

„Der Verkauf ist hervorragend angelaufen“, berichtet Michael Grimm, Leiter des Berlinale-Kartenverkaufs. Neben dem Bollywood-Film war „Iron Sky“ (Panorama Special) der Kassenschlager. Allein übers Internet wurden am ersten Tag weit mehr als 10.000 Karten für die rund 400 Filme abgesetzt. Um 10.03 Uhr war die Datenbank bereits komplett überlastet, drei Minuten vorher hatte der Ansturm erst begonnen. Erst ab 10.20 Uhr war ein Durchkommen wieder möglich. Viele der Wettbewerbsfilme waren da allerdings schon ausverkauft. Dass der Server überlastet sei, wenn alle zeitgleich die Seite aufrufen – auch das sei irgendwie normal bei der Berlinale, sagt Grimm.

Die meisten Fans standen nicht seit Freitagabend hier wie die Fans von Shah Rukh Khan, sondern erst seit Montagmorgen. Drei Stunden mussten aber auch sie warten. Das gehört nun einmal zu so einem Filmspektakel dazu. „Das hier ist die längste Schlange, die ich bisher erlebt habe“, erzählt eine Frau. Die Menschenreihe reicht bis zum Eingang der Arkaden, also endet glücklicherweise noch drinnen und nicht bei eisigen Temperaturen draußen.

Die Stimmung ist dennoch gelassen. Die in Grüppchen Wartenden unterhalten sich, einige lesen, viele studieren das Programm. Vielleicht findet sich ja noch ein weiterer interessanter Film? Zeit genug für die Suche ist allemal.

Geschafft: Diese beiden Frauen haben Tickets ergattert.
Geschafft: Diese beiden Frauen haben Tickets ergattert.

© dapd

An den vorderen Enden der Schlangen werden die Mienen schon erwartungsvoller. Die Spannung steigt. „Diese lange Anstehzeit nervt“, erzählt eine Wartende. Im Internet wolle sie allerdings keine Berlinale-Karte bestellen, dort kosten sie 1,50 Euro extra.

Auf die Vorteile einer zentralen Anlaufstelle verweist ein anderer Mann in der Schlange. Hier gelten gleiche Bedingungen für alle, und man wird auf dem Bildschirm über den Kassenhäuschen über den aktuellen Verkaufsstand informiert – so ist zumindest der Plan. „Leider ist die Anzeige nicht immer auf dem neuesten Stand“, kritisiert er.

Bis auf für einen Film hat er alle Karten bekommen. Der Ticketstapel in seiner Hand ist dick. Den Großteil kauft er grundsätzlich am ersten Tag, da stehen die Chancen am besten. Eventuell kommt er in den nächsten Tagen noch einmal wieder. Das hängt ganz von den Wartezeiten ab. Noch einmal wird er sich nicht so lange anstellen. Im Laufe der Tage würden die Schlangen aber meist kürzer werden.

Einen kleinen Tipp hat der Ticket-Hüter Grimm noch: Am Vorstellungstag gibt es an den Kinokassen oft Restkarten. Ein Versuch lohne sich auf jeden Fall.

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