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Kirill Karabits und das Konzerthausorchester: Gediegen und hermetisch

Kirill Karabits und das Konzerthausorchester sorgen für einen gediegenen, geradezu hermetischen Konzertabend. .

Dieser Abend will nicht auffallen, und er fällt auch nicht auf. Ist das nun gut oder schlecht? Fakt ist, dass das Konzerthausorchester in Sachen Stückefolge nach dem „uralt alten Schlummerlied“ (um den Dichter Eduard Mörike zu zitieren) Ouvertüre – Solokonzert – Symphonie vorgeht und damit in wohlbekannter Art die „Vorführung von Persönlichkeit“ in die Aufführung von reiner Orchestermusik mischt, um wiederum Worte des Musikwissenschaftlers Hanns-Werner Heister zu gebrauchen.

Die es an dieser Stelle richten sollen, sind also der junge, aus der Ukraine gebürtige Kirill Karabits am Pult, der für gewöhnlich Chef des Bournemouth Symphony Orchestra ist, und der Norweger Truls Mørk als Solist am Violoncello. Die beiden haben ziemlich verschiedene Persönlichkeiten. Der eine ist schon sehr erfahren, fast zu cool zum Weiter-ins-Orchester-Dringen (obwohl er zumal im Tschaikowsky-Finale auch anständig draufhauen kann), dem anderen gehen alle Star-Allüren ab. Zusammen mit der musikalisch-epochemäßig recht eng beieinanderstehenden Musik von Berlioz’ Römischer Karneval-Ouvertüre, dem Cellokonzert von Antonin Dvorák und Tschaikowskys zweiter Symphonie ergibt das einen gediegenen, geradezu hermetischen Konzertabend.

Freilich mit Rauschen und Tschingderassabum und einigen Spezialstellen: Mørk spielt einen betörenden zweiten Dvorák-Satz. Dmitry Babanov, Solohornist des Konzerthausorchesters, hat mehrere große Auftritte. Tschaikowsky aber hat sich womöglich verzählt bei der Berechnung der wirklich notwendigen Schlusstusch-Akkorde für seine Symphonie.

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