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Kultur: Klang der Stille

Antje Wilms (30), Musikredakteurin

In meiner Wohnung steht kein Fernseher. Und ehrlich gesagt, brauche ich auch keinen, denn ich gehe ohnehin drei- bis viermal pro Woche ins Kino. Damit habe ich schon während meines ersten Studiums angefangen. Damals arbeitete ich nebenher als Popcorn-Verkäuferin im Kino. Das war zwar kein besonders spannender Job, aber dafür durfte ich so oft ich wollte Filme ansehen. Natürlich umsonst. Nun habe ich ein Zweitstudium angefangen, da ist auch Filmwissenschaft dabei. Im Kino schaue ich alles, egal welches Genre. Eine Ausnahme sind Experimentalfilme, die mag ich nicht so gern. Einer meiner Lieblingsregisseure ist John Waters. Er hat mit Independent-Filmen angefangen und später auch mit Mainstream Erfolg gehabt. Egal was die Kritiker sagen, John Waters macht sein Ding, das finde ich gut.

Wenn man sich die Filme im Forum der Berlinale ansieht, dann hat man immer das schöne Gefühl, etwas von der Welt gesehen zu haben – sie kommen ja von überall her. Als Musikredakteurin achte ich im Kino natürlich auch auf die Filmmusik, reißt sie einen aus der Geschichte heraus oder zieht sie den Zuschauer eher hinein? Einen besonders passenden Soundtrack hatte etwa David Lynchs „Lost Highway“. Musik sollte die erzählte Geschichte unterstützen. Allerdings kann ein Film natürlich auch ganz ohne sie auskommen – manchmal wirkt Stille sogar noch viel stärker.

Aufgezeichnet von Katja Reimann

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