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Klaus Renft: "Tanzt auf meinem Grab"

Der am 9. Oktober verstorbene Kult-Rockmusiker Klaus Renft ist im Beisein von 200 Trauergästen in Leipzig beerdigt worden. Für den Abend ist ein Gedenkkonzert geplant.

Leipzig - Mit einer beschwingt-musikalischen Trauerfeier haben Familie, Freunde und Fans Abschied von Rockmusiker Klaus Renft genommen. Mehr als 200 Trauergäste erlebten auf dem Südfriedhof eine Urnenbeisetzung, wie sie sich Renft zu Lebzeiten gewünscht hatte. "Tanzt auf meinem Grab", hatte er kurz vor seinem Tod das Motto seiner Beisetzung bestimmt. Seine Bandkollegen spielten live am Grab die größten Hits der Combo. Renft war am 9. Oktober im Alter von 64 Jahren an einer Krebserkrankung in seinem Wohnort im thüringischen Löhma gestorben.

Die Trauergemeinde folgte zunächst dem stillen Trauerzug zu Renfts Grab. Angeführt wurde sie von seiner Tochter, seinen Enkeln sowie seiner Lebensgefährtin Heike, mit der der Musiker die letzten acht Jahre seines Lebens verbracht hatte. Das Urnengrab war von einem Meer von Blumen und Kränzen bedeckt. Viele einstige Wegbegleiter Renfts wie die Stern-Combo Meißen oder Sänger Hans-Jürgen Beyer, der in der Anfangszeit zur Renft-Combo gehörte, schickten dem Verstorbenen einen letzten Blumengruß.

"Er war ein Original"

Im Anschluss an die Beisetzung gab es eine öffentliche Trauerfeier im Leipziger Veranstaltungszentrum "Anker", wo die Band schon zu DDR-Zeiten gespielt hatte. Seine Tochter Christiane Jentzsch richtete leise Dankesworte an alle Freunde ihres Vaters. Im Anschluss erzählten enge Wegbegleiter von "Jenni", wie er von seinen Freunden genannt wurde, sehr persönliche Geschichten über den Menschen Klaus Renft, der als diplomatischer Streitschlichter ebenso wie als Philosoph und "verrückter Bass-Gitarrist" bekannt war.

Christiane Ufholz, die einstige Sängerin der Band und Renft-Vertraute, sagte: "Er war ein Original. Der Mann war eine Persönlichkeit." Heinz Prüfer, der Gitarrist der Combo sagte: "Danke, Klaus, für unsere Band." Mit bewegenden Worten beschrieb Renfts Lebensgefährtin Heike Stephan ihre Liebe zu dem Musiker, der seine zweite Krebserkrankung nicht überstanden hatte.

Am Dienstagabend war im "Anker" außerdem ein Gedenkkonzert für Renft geplant. Es ist der Auftakt für eine Gedenktour durch mehrere Städte. Die Band erspielte sich mit Titeln wie "Nach der Schlacht", "Als ich wie ein Vogel war" oder "Wer die Rose ehrt" in der DDR Kultstatus. Klaus Renft hatte sich eine Beisetzung auf seinem Grundstück in Löhma gewünscht, wo er bis zum Schluss gelebt hatte. Die örtlichen Behörden lehnten jedoch einen entsprechenden Antrag der Erbengemeinschaft ab. (tso/ddp)

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