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Zugabe. Die Sopranistin und Primadonna Jean (Maggie Smith) zieht in die Seniorenresidenz und wird wie eine Diva begrüßt.

© DCM/dpa

Komödie: Der dritte Akt im Leben: Dustin Hoffmans charmantes Regiedebüt "Quartett", eine Rentnerkomödie mit Maggie Smith in der Hauptrolle.

Das Charmanteste an Quartett ist sein dokumentarischer Anteil. Viele Sänger und Musiker in dieser Rentnerkomödie sind echte Sänger und Musiker, Leute wie Dame Gwyneth Jones oder der Jazz-Pianist Jack Honeyborne, betagte BBC-Orchestermitglieder, Opern-Veteranen, Trompeter, Schauspieler.

Das Charmanteste an Quartett ist sein dokumentarischer Anteil. Viele Sänger und Musiker in dieser Rentnerkomödie sind echte Sänger und Musiker, Leute wie Dame Gwyneth Jones oder der Jazz-Pianist Jack Honeyborne, betagte BBC-Orchestermitglieder, Opern-Veteranen, Trompeter, Schauspieler. Das grundiert Dustin Hoffmans Regiedebüt rund um die Verdi-Gala in einer Seniorenresidenz für alternde Musiker mit so viel Glaubwürdigkeit und human touch, dass man ihm die arg weich gezeichneten Bilder von Alter und Krankheit gerne verzeiht. Demenz, Alzheimer? Ist hier bloß liebenswürdige Schusseligkeit, im schlimmsten Fall.

Rentnerkomödien haben Konjunktur im Kino, sie vermitteln meist zweierlei: Altwerden ist für Mutige – und Zusammenhalt immer noch die beste Medizin. Nach der hüftleidenden

Seniorin in „Best Exotic Marigold Hotel“ spielt Maggie Smith nun die Primadonna Jean am Stock, die gegen ihren Willen ins Heim kommt. Zum Benefiz-Konzertabend will man das berühmte Quartett aus „Rigoletto“ beisteuern, das geht nicht ohne Jean, aber die ziert sich. Die Folge: Divenkrieg, Nostalgie in eigener Sache („damals, meine Gilda“), zotenreißende Tenöre, Salonlöwenkämpfe, Probenfieber, Probenzoff. All das ist von Daniel Schmids wunderbarem Dokumentarfilm "Der Kuss der Tosca" inspiriert. Dort war es ein Altersheim in Mailand, Hoffman taucht die Szenerie mit Pauline Collins, Tom Courtenay und Billy Connolly in weiteren Hauptrollen ins milde Herbstlicht einer englischen Parklandschaft. Und steuert vom Regiestuhl aus seine Akteure so liebevoll, dass man ihn sich auf der Stelle als Altersheimleiter wünscht, wenn es eines Tages bei einem selber so weit ist.

Ab Donnerstag, den 24. Januar, in 10 Berliner Kinos. OmU: Cinema Paris, OV: Cinestar Sony-Center

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