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Kultur: Kompetenzstreit beim Bau des deutschen Expo-Pavillons

Die Expo 2000 in Hannover produziert weiter Negativ-Schlagzeilen..

Die Expo 2000 in Hannover produziert weiter Negativ-Schlagzeilen..Nachdem sich die Vermutungen häufen, daß die "erste Weltausstellung auf deutschem Boden" einen Verlust von 250 Millionen DM zur Folge haben könnte, hat der aus zwei Wettbewerben als Sieger hervorgegangene Architekt des Deutschen Pavillons Florian Nagler jetzt seine Mitarbeit an dem Projekt aufgekündigt.Er begründete diesen Schritt mit der Weigerung des Bauherren, ihm "die künstlerische Verantwortung für die Realisierung des Deutsche Pavillons" vertraglich zu garantieren.Bislang seien allenfalls mündliche Vereinbarungen getroffen worden.Nagler befürchtet, daß die Umsetzung seines architektonischen Konzepts nicht in "entsprechender Qualität" erfolge und der ihm zugestandene "geringe Einfluß ungeeignet ist, den Ansprüchen gerecht zu werden, die an ein derart im Blick der Öffentlichkeit stehendes Gebäude gestellt werden." Für den Bau zeichnet die Trägergesellschaft Deutscher Pavillon verantwortlich, deren Geschäftsführer Claus Groth den Rücktritt Naglers als "kleine Katastrophe" bezeichnet.Das Projekt könnte in ernste Schwierigkeiten geraten, sollten Architekt und Bauherr nicht bald zu einer Einigung gelangen.Alle Vermittlungsversuche sind jedoch bislang gescheitert, weil im Kompetenzstreit um eine "künstlerische Oberleitung" nicht geklärt werden kann, wieviel Einfluß Architekt und Investor auf den Bauprozeß jeweils haben dürfen.Die Wettbewerbsbedingungen gestatten in der Tat Abweichungen von der Wettbewerbsarbeit, sofern wesentliche Änderungen mit dem Architekt abgesprochen werden.Außerdem dürfen die Abweichungen nicht so gravierend sein, daß dadurch das Urheberrecht verletzt wird.Dies sei gewährleistet, meint die Trägergesellschaft.Sie hofft, daß Nagler - trotz seiner jetzt erteilten Absage - die Zusammenarbeit fortsetzt und das Projekt "bis zur endgültigen Realisierung begleitet." KM

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