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Kultur: "Konzerthaus Berlin": Neues Marketing

Seit Jahren wird im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt an einer Namensänderung gebastelt. "Konzerthaus" soll es heißen, und um dem Namen endgültig mehr Nachdruck zu verleihen, stellte Intendant Frank Schneider am Donnerstag ein neues Logo vor.

Seit Jahren wird im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt an einer Namensänderung gebastelt. "Konzerthaus" soll es heißen, und um dem Namen endgültig mehr Nachdruck zu verleihen, stellte Intendant Frank Schneider am Donnerstag ein neues Logo vor. Mit einer blauen Ellipse und der schnörkellosen Unterschrift "Konzerthaus Berlin" will der Konzertveranstalter international Aufsehen erregen. Dass es sich dabei um einen Notenkopf handelt, erschließt sich selbst dem Gutwilligen nicht auf Anhieb. Von den anwesenden Marketingspezialisten allerdings wurde viel Aufhebens gemacht um den "ureigenen Charakter, den es zu kommunizieren" gelte. Wenigstens am Rande erwähnte Intendant Frank Schneider die großen akustischen und architektonischen Probleme des Gebäudes. Um die nötigen Umbauten im großen Saal und den Einbau einer modernen Spielstätte vornehmen zu können, sollen private Geldgeber gewonnen werden. Mit Vorzugskarten und Clubangeboten will der neu gegründete Verein "Zukunft Konzerthaus" reiche Finanziers anlocken, die den sozialistischen Pseudo-Klassizismus zur eigenen Repräsentation nutzen möchten. Schnellsprecher Roger Willemsen ist von dieser Idee so begeistert, dass er sich dem Vereinsbeirat zur Verfügung stellte, ebenso wie Dietrich Fischer-Dieskau und Marcel Reich-Ranicki. Bei allen Kulturveranstaltungen soll die gewohnte Qualität von Frank Schneiders durchdachten Programmen gewahrt bleiben.

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