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Kultur: Korea in Berlin

entdeckt Ausläufer der Buchmesse Buch. Die Ausstellung von Richard Long bei Upstairs Berlin ist wohl die exklusivste Schau, die momentan in Berlin zu sehen ist (Holzmarktstraße 15–18, bis 5.

entdeckt Ausläufer der Buchmesse Buch. Die Ausstellung von Richard Long bei Upstairs Berlin ist wohl die exklusivste Schau, die momentan in Berlin zu sehen ist (Holzmarktstraße 15–18, bis 5. November). Gezeigt wird das Buch „Walking and Sleeping“. Es ist von einer Kostbarkeit, wie sie früher Klöster und Herrscherhäuser herstellen ließen: Blatt für Blatt präzise Handarbeit, extra entworfener Bleisatz, speziell angerührte Farben, geschöpftes Papier aus Margaux, jede eingefügte Fotografie ein Vintage-Print, mit Hanf genäht und gebunden – ein Wunderwerk für Bibliophile in nur 58 Exemplaren. Der erste Teil besteht aus Beobachtungen während seiner Wanderungen durch Geröll, Steppe, Gebirge, der zweite aus Fotos seiner Schlafplätze in der Mongolei, der Schweiz, Sambia, Kenia und Korea. Sehenswert ist auch die Performance (auf Anfrage), bei der das Buch von einem Assistenten im dunklen Anzug und weißen Handschuhen umgeblättert und kommentiert wird (Preis 38000 Euro, mit eingesetztem Unikat 69500 Euro).

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Messe. Die vier Berliner Kunstmessen meldeten Spitzenergebnisse. Kein Wunder also, dass sich nun die Reihe „Zukunftsgespräch“ dem Thema Die Kunst, der Markt und die Stadt zuwendet (3. November, Haus der Commerzbank am Pariser Platz, 19 Uhr). Unter Leitung von Alfred Eichhorn wagen Franz Ackermann, Sabrina van der Ley, Werner Tammen, Ivo Wessel den Vergleich der „Umsatzvolumina“ mit London und New York und diskutieren neue Vorschläge zur Standortstärkung.

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Korea. Als beste Kunststudentin Koreas erhielt die Künstlerin Seo ein Stipendium an der Berliner Universität der Künste. Sie wurde Schülerin von Baselitz, und ihre erste Ausstellung 2003 in der Galerie Michael Schultz war bereits ausverkauft, bevor sie ein Jahr später das Studium abschloss. Sorgen muss sich Schultz auch bei der zweite Seo-Ausstellung in der Galerie nicht machen, es gibt bereits eine Warteliste (Mommsenstraße 34, bis 12. November). Was zeichnet die Künstlerin aus? Ein entschlossener Mix aus Bukolik und trügerischem deutschen Expressionismus. Sie verbindet Malerei mit Papier-Collage und Bilder brennender Seen mit stiller Regression. Ihre Figuren ruhen in sich selbst: Idylle, Warten, Schweigen. Preise zwischen 8500 Euro und 19500 Euro.

Peter Herbstreuth

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