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Kultur: Kostbare Liebesgrüße

Zufriedenheit nach der Autographen-Auktion im Hause Stargardt

Obwohl sich für das Glanzstück der Auktion kein Käufer fand – das Musikmanuskript von zwei Liedern aus der Hand Franz Schuberts war mit einem Schätzpreis von 120 000 Euro wohl zu hoch kalkuliert – verlief die Frühjahrsauktion bei Stargardt mit einem Gesamterlös von 1,5 Millionen Euro zufriedenstellend. Goethes Liebesbrief an Frau von Stein stieg auf 40 000 Euro (Taxe 25 000) und selbst die von ihm signierte Quittung des Ilmenauer Bergwerks war einem Bieter 3900 Euro wert.

Unter den Musikautographen fielen Carl Philipp Emanuel Bachs Briefe an den Verleger Breitkopf mit einem Zuschlag von 24 000 Euro ebenso auf (Taxe 16 000), wie ein kleines Briefchen Beethovens, das für stolze 34 000 Euro einen Käufer fand (Taxe 25 000). Max Borns Vorwort zur fünften Auflage seiner „Atomic Physics“ erreichte mit 11 000 Euro nur knapp den Schätzpreis, wie fast alle naturwissenschaftlichen Handschriften. Große Preissprünge blieben in allen Kategorien die Ausnahmen: In der Abteilung Geschichte fand ein signiertes Fotoporträt Konrad Adenauers für 3200 Euro einen Liebhaber, das vorher auf 600 Euro geschätzt worden war. Zwei Handschriften Chaijm Weizmanns aus dem Jahr 1941 stiegen von 1600 auf 8000 Euro. Die Urkunde zur Gründung der so genannten „Schlesischen Landschaft“, einer staatlichen Wiederaufbau-Hypothek, wurde trotz Bemühungen des Staatsarchivs bei 46 000 Euro schließlich einem privaten Händler zugeschlagen. Die meisten fürstlichen Notate – selbst die aus der Hand Friedrich des Großen – waren zum Schätzpreis zu bekommen.

Iring Fetscher

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