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Kriegsbeute: Wertvolle Farbdrucke wieder aufgetaucht

Zwei Wertvolle Mappenwerke mit Farbdrucken der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern wären beinahe beim Auktionshaus Sotheby's in London versteigert worden. Die Stücke waren nach 1945 in die Sowjetunion gebracht worden und seitdem verschwunden.

Die Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern hat beim Londoner Auktionshaus Sotheby's die Versteigerung wertvoller Lithografien aus ihrem Besitz gestoppt. Gegen die vorgeblichen Eigentümer wurde Anzeige erstattet. Es handele sich um zwei Mappenwerke mit Farbdrucken historischer Uniformen des russischen Militärs, sagte Bibliotheksdirektor Frank Pille. Sie stammten eindeutig aus den Beständen der Landesbibliothek, sagte Pille.

Es fehlen immer noch viele Bibliotheksbestände

Die Mappen seien Teil eines Geschenks des russischen Zarenhauses an den Großherzog von Mecklenburg im Jahr 1843 gewesen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs seien die Stücke zusammen mit vielen weiteren von der Roten Armee konfisziert und vermutlich in die Sowjetunion gebracht worden. Nach 1945 wurden dem Zeitungsbericht zufolge von Schwerin aus 64 Kisten mit Literatur, Lexika und Alben nach Moskau transportiert. Die Bildmappen sollten in London für mindestens 250.000 Euro unter den Hammer kommen. Sotheby's habe die Versteigerung jedoch auf Schweriner Bitte hin gestoppt.

Wie die Zeitung weiter berichtete, fehlen in Mecklenburg- Vorpommern noch immer zahlreiche Bibliotheksbestände, die nach 1945 auf sowjetischen Befehl ausgelagert wurden. Vieles sei Kriegsbeute oder geplündert worden. (jg/dpa)

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