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Kultur: Kuba-Mania: ein Film über das Lernen und Lebensfreundschaften, über den lässigen Arbeitsstil und das harte Leben

Wenn ein bekannter deutscher Schauspieler in einem kubanischen Film eine Hauptrolle übernimmt, ist das für beide Seiten sicher eine ungewöhnliche Erfahrung. Den Schauspieler Peter Lohmeyer jedenfalls, der höchstselbst im Kuba-T-Shirt zur Pressevorstellung erschien, hat es kubamäßig wohl voll erwischt.

Wenn ein bekannter deutscher Schauspieler in einem kubanischen Film eine Hauptrolle übernimmt, ist das für beide Seiten sicher eine ungewöhnliche Erfahrung. Den Schauspieler Peter Lohmeyer jedenfalls, der höchstselbst im Kuba-T-Shirt zur Pressevorstellung erschien, hat es kubamäßig wohl voll erwischt. Und so sprudelte es nur so aus ihm heraus: über das Lernen und Lebensfreundschaften, über den lässigen Arbeitsstil und das harte Leben der Kubaner, über Zensur und neue Freiheiten. Und übers Improvisieren. Denn in Kuba sind nicht Zeit und Arbeit teuer, sondern die Mittel knapp und Devisen rar. Da heißt es, sich etwas einfallen zu lassen. Rumkniffeln statt Hi-Tech.

Wenn ein Deutscher in einem kubanischen Film eine Hauptrolle übernimmt, muss er natürlich einen Deutschen spielen. Dieser stürzt eines Nachts von einem Dachgarten in Havanna und ist tot. Von Orgien ist die Rede, von zwielichtigem Ambiente. Für den Kommissar ist der Fall schnell erledigt, nicht so für seinen Assistenten Lorenzo. Der recherchiert - und rollt die Geschichte des Hermann Pangloss auf, der auf den Spuren seines erst vor den Nazis emigrierten und dann in Kuba als Verräter des Landes verwiesenen Vaters die Insel besuchte. Immer fantastischer werden die Vermutungen, die Lorenzo seinem Hermann anhängt. Eine Heilige, Grabplünderer und Honoratioren sind beteiligt. War Pangloss senior doch Nazi? Was wurde aus seiner Geliebten? Und was hat Göring mit all dem zu tun?

Glaubwürdigkeitsfans haben in diesem Film keine Chance, Freunde verwickelter Verschwörungen dagegen kommen auf ihre Kosten. Wie heißt es am Anfang? Alle Fiktion ist Lüge. Nicht nur die. Regisseur Daniel Diaz Torres erzählt auch hier wie schon in "Alicia im Land der Wunder" ein surreales Märchen, zugleich eine sarkastische Attacke auf den kubanischen way of life. Voller Anspielungen, von denen wir sicher nicht mal die Hälfte verstehen. Spaß macht es trotzdem.Eiszeit, FB Steinplatz, Hackesche Höfe.

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