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Klaus Lederer am Montag neben Bettina Jarasch (links) und Franziska Giffey bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags

© dpa

Kultur im Berliner Koalitionsvertrag: Klaus Lederer hat große Pläne

Der alte Senator ist auch der neue: Klaus Lederer kann seine bisherige politische Linie weiterführen - und darf außerdem jede Menge neue Projekte anstoßen

Die neue Koalition schenkt Berlin einen Feiertag: Der 8. Mai 2025 wird arbeitsfrei sein, aus Anlass des 80. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus. Allerdings nur dieses eine Mal. Dauerhaft dagegen soll in dieser Legislaturperiode die hauptstädtische Kulturlandschaft erblühen und zwar in allen Bezirken und in allen Genres.

Das Kultur-Kapitel im Koalitionsvertrag ist die reinste Wundertüte: Klaus Lederer, der weiterhin das Ressort verantwortet, kann seine bisherigen Förderschwerpunkte noch stärker ausbauen – von den Musikschulen über Künstler:innen auf Ateliersuche bis hin zu den Kinder- und Jugendtheatern – und darf zudem jede Menge neue Initiativen anstoßen.

Kinos stärken, mehr Bibliotheken

Als „filmfreundliche Stadt“ soll Berlin eine zentrale Anlaufstelle für Drehgenehmigungen bekommen, Programmkinos werden „dauerhaft gesichert und gestärkt“. Leerstehenden Landesliegenschaften sollen vorrangig für Kultur genutzt werden können, für die Theater sind „Probebühnenzentren“ und „zentrale Depots“ geplant. Bibliotheken werden als „Dritte Orte“ stadtweit ausgebaut, die Planung des Neubaus einer Zentral- und Landesbibliothek soll 2026 beginnen.

Die Einrichtung eines „Migrationsmuseums“ wird geprüft, die Kolonialvergangenheit soll durch einen „zentralen Gedenkort“ sichtbar gemacht werden. Für Unter21-Jährige wird ein Jugendkulturticket geschaffen.

Die Förderpolitik wird neu ausgerichtet

Schwere Zeiten könnten auf die kulturellen Leuchttürme zukommen. Die Koalition hat nämlich beschlossen, das Verhältnis von institutioneller Dauerförderung einerseits und der Unterstützung der Freien Szene andererseits zu überprüfen: „im Sinne größerer Fördergerechtigkeit“. Da absehbar nicht mehr Geld zur Verfügung stehen dürfte, könnte es hier zu Kürzungen bei Top-Subventionsempfängern kommen. Diversität und Gleichstellung zählen „neben künstlerischer Qualität“ für die Koalition zu „entscheidenden Kriterien“ für die Förderwürdigkeit. Der Unterrepräsentanz von Frauen in allen Kunstsparten soll entgegengewirkt werden – „gegebenenfalls auch in Form einer Quote“.

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