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Kulturgüter-Streit: Oettinger startet Spendenaktion

Im Kulturgüter-Streit in Baden-Württemberg hat Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) eine Spendenaktion für den Erhalt von badischen Kunstobjekten gestartet. Zugleich präsentierte der Regierungschef den ersten Großspender.

Stuttgart - Die WGV-Versicherungen wollen für bis zu 1,5 Millionen Euro Kulturgüter erwerben und diese als Dauerleihgaben der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

Der Spendenaufruf ist Bestandteil von Oettingers "Drei-Säulen-Modell", um den umstrittenen Vergleich mit dem Markgrafenhaus Baden zur Sanierung von Schloss Salem zu finanzieren. Bis zum Frühjahr 2007 müssen zunächst 30 Millionen Euro aufgebracht werden. Im Gegenzug sollen badische Kulturgüter auf Dauer für das Land gesichert werden, an denen das Haus Baden ansonsten Eigentumsansprüche geltend machen könnte.

Auch Landesmittel und Soli-Beitrag

Ursprünglich wollte die Regierung Handschriften der badischen Landesbibliothek verkaufen, um den Vergleich zu finanzieren. In der Fachwelt hatte dies international Empörung ausgelöst. Das alternative "Drei-Säulen-Modell" sieht neben Spenden auch Landesmittel und einen Solidarbeitrag der Kultureinrichtungen vor. Der Landesbeitrag ist bereits über die Landesstiftung Baden-Württemberg abgedeckt, die zehn Millionen Euro bereit stellt.

Oettinger betonte, die Sicherung von Kulturgut sei eine "gesamtgesellschaftliche Aufgabe". Er setze auf bürgerschaftliches Engagement und Mäzenatentum. Mit Blick auf die Spendenaktion zeigte sich der Ministerpräsident zuversichtlich, in den kommenden Wochen "zwei bis drei weitere Großspender" präsentieren zu können. Für Bürgerspenden wurde bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ein Sonderkonto eingerichtet. (tso/ddp)

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