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Kultur: Kulturnachrichten: Carl Zuckmayers Künstler-Dossiers von 1944 werden veröffentlicht

Für den amerikanischen Geheimdienst schrieb Carl Zuckmayer zwischen 1943 und 1944 rund hundertfünfzig Dossiers über deutsche Intellektuelle, die nicht vor dem Nazi-Regime ins Ausland geflohen waren. Jetzt werden die Charakterporträts, in denen der 1939 in die USA emigrierte Dramatiker die Haltung der Kulturgrößen unter dem NS-Regime Stellung differenziert bewertet, erstmals vollständig veröffentlicht.

Für den amerikanischen Geheimdienst schrieb Carl Zuckmayer zwischen 1943 und 1944 rund hundertfünfzig Dossiers über deutsche Intellektuelle, die nicht vor dem Nazi-Regime ins Ausland geflohen waren. Jetzt werden die Charakterporträts, in denen der 1939 in die USA emigrierte Dramatiker die Haltung der Kulturgrößen unter dem NS-Regime Stellung differenziert bewertet, erstmals vollständig veröffentlicht. Einzelne Dossiers bringt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" als Vorabdruck, alle Porträts erscheinen im April in kommentierter Form im Röhrig-Universitätsverlag.

Unter den Porträtierten befinden sich neben anderen die Schauspieler Gustaf Gründgens, Heinz Rühmann, Theo Lingen und Paula Wessely, die Schriftsteller Gottfried Benn, Erich Kästner, Hans Fallada und Ernst Wiechert, der Dirigent Wilhelm Furtwängler, die Kabarettisten Karl Valentin und Liesl Karlstadt, der Bildhauer Ernst Barlach und die Tänzerin Grete Wiesenthal. Ziel des Geheimdienstes war es, mit Hilfe Zuckmayers für die Besatzungszeit Informationen über die politische Haltung der deutschen Kulturschaffenden zu erhalten, aber auch Material für die psychologische Kampfführung zu gewinnen.

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