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Kulturrat: Ausverkauf von Museumskunst befürchtet

Der Deutsche Kulturrat warnt vor einem Ausverkauf der Kunstwerke deutscher Museen. Der Geschäftsführer Zimmermann sorgt sich, dass Verkäufe zukünftig der Normalität angehören könnten.

Berlin - "Wenn wir anfangen, die Depots der Museen zu öffnen, wird das nicht mehr gestoppt werden können", sagte Geschäftsführer Olaf Zimmermann. Es müsse bei jedem Einzelfall großen Protest geben, sonst werde man sich in 50 Jahren wundern, "was wir noch in unseren Museen haben".

Hintergrund sind die Pläne der Stadt Krefeld, das wertvolle Gemälde "Parlamentsgebäude in London" von Claude Monet zu verkaufen, um mit dem Geld das marode Kaiser-Wilhelm-Museum zu sanieren.

Zimmermann sagte weiter, noch wüssten die Beteiligten, dass sie einen Tabubruch begingen. Irgendwann würden sie einen solchen Verkauf von Kunstwerken jedoch als "vollkommen richtig" finden. Dem müsse ein Riegel vorgeschoben werden.

Der Kulturrat kritisierte auch die von der Bundesregierung erwägten Einschnitte bei der steuerlichen Förderung der Gemeinnützigkeit. Dann könnten kulturfördernde Mitgliedsbeiträge nicht mehr abgesetzt werden, die Abzugsfähigkeit von Spenden und die Möglichkeiten des Kultursponsoring würden eingegrenzt. Der Kulturrats-Vorsitzende Max Fuchs sagte, die Kultur solle immer Drittmittel beschaffen, doch dies werde immer schwieriger gemacht. (tso/ddp)

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