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Kunstraub: Russische Museen werden durchsucht

Nach den spektakulären Kunstdiebstählen in der St. Petersburger Eremitage und im Moskauer Staatsarchiv werden ab 1. September die Bestände aller russischen Museen überprüft.

St. Petersburg - Mit der Untersuchung solle mit der Vorstellung aufgeräumt werden, in russischen Museen seien nur Diebe beschäftigt und die ausgestellten Objekte seien alles Fälschungen, sagte der Direktor der nationalen Kulturbehörde, Michail Schwidkoi, in St. Petersburg. Die letzte Inspektion der russischen Kunstschätze fand demnach im Jahre 1976 statt und dauerte damals ein Jahr.

Anfang August hatte die St. Petersburger Eremitage den Diebstahl von 221 Objekten aus ihren Beständen festgestellt. Experten schätzen den Marktwert auf bis zu 78 Milliarden Euro. Festgenommen wurden der Ehemann der ehemaligen Museumskonservatorin, Nikolai Sawadski, dessen Sohn, ein Universitätsprofessor und ein Antiquitätenhändler. Vergangene Woche war auch im Staatsarchiv für Literatur und Kunst ein Millionen-Diebstahl bekannt geworden. Ranghohe Vertreter des Kulturministeriums hatten daraufhin Sicherheitsmängel in den Museen beklagt.

Durch "miserable Bezahlung" verführt worden

Kulturdirektor Schwidkoi beklagte, russische Museumskonservatoren seien durch "miserable Bezahlung" lange Zeit in Versuchung geführt worden. Auch dürfte niemand denken, es handle sich dabei "um Engel, denen nicht in die Taschen geschaut werden dürfe". (tso/Afp)

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