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Kultur: Kunstreise

Deutsch-russischer Museumsdialog per Video.

Zwischen Russland und Deutschland gehen die Beutekunst-Verhandlungen nur schleppend voran. 2005 wurde deshalb der „Deutsch-Russische Museumsdialog“ gegründet, um sich zumindest auf fachlicher Ebene einander zu nähern. Inzwischen öffnen russische Museumsleute sogar häufig ihre Depots für deutsche Wissenschaftler. Welch behutsamer Pflege diese Initiative dennoch immer wieder bedarf, bewies jener Austausch von Danksagungen, zu dem gestern die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti in Berlin geladen hatte.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Sprecher der Initiative, wurde per Videokamera zu einer Pressekonferenz nach Moskau zugeschaltet. Dort saß die 90-jährige Irina Antonowa, Direktorin des Puschkin-Museums. Ihre ablehnende Haltung gegenüber deutschen Ansprüchen ist bekannt. Aber darum sollte es hier nicht gehen, sondern um den 100. Geburtstag ihres Hauses und die bevorstehende Jubiläumsausstellung „Das imaginäre Museum“. Daran beteiligen sich die Berliner Staatlichen Museen neben etwa 30 anderen Sammlungen weltweit mit Leihgaben. Unter anderem reisen Bilder von Dürer und Holbein sowie Portraitköpfe aus der ägyptischen Sammlung und der Antikensammlung von Berlin nach Moskau.

Außerdem wies man auf das russischdeutsche Kulturjahr 2012/2013 hin: Im Oktober eröffnet eine Ausstellung zur gemeinsamen Kulturgeschichte im Neuen Museum, die zuvor in Moskau gezeigt wird. Eine Schau zur Bronzezeit findet kommendes Jahr statt. Allerdings nur in Russland. Zu viel Beutekunst ist dabei. Das erzählte Parzinger aber erst, als die Verbindung nach Moskau bereits abgeschaltet war. Anna Pataczek

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