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Ruth Hoffmann:Stasi-Kinder. Aufgewachsen im Überwachungsstaat.

Ruth Hoffmann:

Stasi-Kinder. Aufgewachsen im Überwachungsstaat. Propyläen Verlag, Berlin 2012. 318 S., 19,99 €.

Als Günter und Christel Guillaume enttarnt werden, muss ihr Sohn Pierre allein in die DDR umziehen. Als sich Werner Stiller in den Westen absetzt, lässt er den BND seine Freundin und deren Sohn ausschleusen. Die siebenjährige Tochter Edina lässt er zurück. Ruth Hoffmann erzählt die Geschichten von Kindern, die im Kampf der Stasi als „Kollateralschaden“ auf der Strecke geblieben sind. Nicht alle Fälle sind neu (Thomas Raufeisen hat sein Schicksal bereits eindrucksvoll in „Der Tag, an dem uns Vater erzählte, dass er ein DDR- Spion sei“ aufgeschrieben), aber bei Hoffmann wird deutlich, wie zerstörerisch das Misstrauen und die Kälte der Stasi in die Familien ihrer Mitarbeiter eingedrungen ist. Jede Kritik, jeder Konflikt war aus Sicht der Eltern nicht Abnabelung, sondern konterrevolutionäres Verhalten – und eine Bedrohung der eigenen Karriere. Er verurteile das Verhaltens seines Sohnes „auf das Schärfste“, verspricht Oberstleutnant Siegfried Herbrich seinen Vorgesetzten und kündigt an, den Kontakt zum Sohn abzubrechen. mos

Zur Buchvorstellung am 15. Mai findet im Literaturhaus eine Diskussion mit Ruth Hoffmann, Edina Stiller und Thomas Raufeisen statt (20 Uhr, Fasanenstr. 23).

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