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Literatur: Der neue "Harry Potter" erscheint auf Deutsch

Kaum ist der Hype um das Erscheinen des sechsten Bandes auf Englisch vorbei, kommt an diesem Samstag mit der deutschen Übersetzung die zweite Potter- Welle.

Hamburg - Zwar sind viele Einzelheiten aus «Harry Potter und der Halbblutprinz» von Joanne K. Rowling längst bekannt, doch der Begeisterung der Leser tut dies keinen Abbruch: Schon jetzt ist die deutsche Ausgabe ein sicherer Bestseller. Und das lange Wochenende ermöglicht den Fans ein ausgiebiges Schmökervergnügen.

Die Mitte Juli erschienene englische Originalausgabe hat sich auch in Deutschland gut verkauft. Am Montag belegte sie immer noch Platz 11 der «Spiegel»-Bestsellerliste. Die englische Ausgabe des fünften Bandes verkaufte sich hier zu Lande rund eine halbe Million Mal. Die englische Ausgabe von Potter Nr. 6 werde dieses Niveau voraussichtlich erreichen, wenn nicht sogar darüber liegen, schätzen Experten des Branchenmagazins «Buchreport».

«Das macht uns nicht so viel Sorge», sagt der Verleger des Carlsen Verlags, Klaus Humann. Selbst wenn jemand sehr gut Englisch könne, sei es immer wieder ein anderes Leseerlebnis, die Übersetzung zu lesen. Er rechnet mit insgesamt rund 3,5 Millionen verkauften deutschen Exemplaren. Der fünfte Band, «Harry Potter und der Orden des Phönix», verkaufte sich 3,7 Millionen Mal.

Viel Reklame braucht der Verlag nicht zu machen: Die Fans haben die Tage bis zum Erscheinungstermin gezählt. Die Auslieferung der Post an private Besteller sollte punktlich um Mitternacht beginnen. Vor zwei Wochen meldete der Online-Buchhändler Amazon, dass «Harry Potter und der Halbblutprinz» mit mehr als 150 000 Vorbestellungen das meistvorbestellte Buch der Firmengeschichte sei. Der Carlsen Verlag erwartet für den ersten Verkaufstag einen Absatz von einer Million Bücher.

Der Erscheinungstag ist bei jedem Band der britischen Autorin Joanne K. Rowling (40) ein Großereignis: Vor Buchhandlungen bilden sich um Mitternacht Schlangen, kostümierte Fans mit Zauberhut und Potter-Brille versammeln sich bei Lesungen zur Geisterstunde und diversen Harry-Potter-Partys. Auch dieses Mal sind in Deutschland zahlreiche Aktionen geplant. Beim weltweiten Start von Band 6 am 16. Juli hatte die Autorin zur Geisterstunde in ihrer schottischen Heimatstadt Edinburgh einen Auszug aus dem Buch vorgelesen. Ein Saal auf der Burg Edinburgh Castle war dafür als Zauberschule Hogwarts hergerichtet worden. Allein in Großbritannien hatten mehr als 1000 Buchhandlungen um Mitternacht ihre Tore geöffnet, um das Buch zu verkaufen.

Wie gelungen der vorletzte Band der Potter-Reihe ist, werden die deutschen Fans nun bald beurteilen können. Rowling selbst schreibt auf ihrer Homepage: «Buch sechs enthält genau das, was ich mir vorgestellt hatte, und selbst wenn es sonst niemandem gefällt (und einige werden es sicher nicht mögen), wird es trotzdem immer zu meinen Lieblingsbänden in der Serie gehören.» Die Mutter von drei Kindern ist dank des jungen Helden mit der Stirnnarbe steinreich geworden. Weltweit wurden bislang gut 285 Millionen Bücher der Reihe verkauft. (Von Amélie Fidric, dpa)

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