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Literatur: Matthes las Fests Erinnerungen

Der Schauspieler Ulrich Matthes hat am Dienstagabend im Deutschen Theater in Berlin aus den Erinnerungen des im vergangenen Jahr gestorbenen Publizisten und Historikers Joachim Fest gelesen.

Berlin - In seiner Einführung im vollbesetzten Theater berichtete Fests Sohn und Verleger Alexander Fest von den familiären Hintergründen dieses Buches. Sein schwer kranker Vater habe im August 2005 "im Wettlauf mit der Zeit" mit der Niederschrift begonnen. Das Buch mit dem Titel "Ich nicht" erschien nach seinem Tod im September 2006.

Der Literaturkritiker Gustav Seibt bezeichnete Joachim Fest in seinem Vortrag als den profiliertesten Geschichtsschreiber des Dritten Reiches neben Sebastian Haffner. Fests Erinnerungen erscheinen im März auch als Hörbuch, gelesen von Otto Sander bei der Deutschen Grammophon.

Für Fest (Jahrgang 1926), der 1973 seine Aufsehen erregende Hitler-Biografie vorlegte, war die NS-Diktatur und ihre Folgen sein "Lebensthema" - jedoch aus wissenschaftlichem Interesse, wie der Publizist und Historiker stets betonte, nicht wegen persönlicher Schuld. In seiner Autobiografie schilderte er, wie sich seine Familie standhaft der Vereinnahmung durch die Nazis widersetzte. Im vergangenen Jahr wurde der Bestseller häufig im Zusammenhang mit den Erinnerungen von Nobelpreisträger Günter Grass diskutiert. Beide gehörten zur "Flakhelfergeneration". (tso/dpa)

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