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Literatur: Schriftsteller Dieter Noll ist tot

Der ostdeutsche Schriftsteller Dieter Noll ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Er erlag seinem Krebsleiden in der Nacht zu Mittwoch. Noll war mit seinen Werken vor allem in der DDR als Antikriegs-Autor bekannt geworden.

Nolls Sohn, der in Israel lebende Autor Chaim Noll, hatte zuvor dem Radiosender MDR Info gesagt, sein Vater sei in der Nacht zum Mittwoch in Zeuthen bei Berlin an Krebs gestorben. Er war am 31. Dezember vergangenen Jahres 80 Jahre alt geworden. Dieter Noll gehörte zu den bekanntesten Schriftstellern der DDR. In Westdeutschland war er dagegen weniger bekannt.

Sein Hauptwerk ist der zweibändige autobiografisch geprägte Roman "Die Abenteuer des Werner Holt" (1960/1963), der auch verfilmt wurde. Der "Roman einer Jugend", wie der Untertitel heißt, gehört zu den Klassikern der deutschen Antikriegsliteratur und war eine der "lesbarsten Pflichtlektüren" in den Schulen der DDR.

Der Nationalpreisträger Noll engagierte sich auch kulturpolitisch auf Seiten der SED. So richtete er im Zuge der Auseinandersetzungen nach der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann aus der DDR (1976) im Jahr 1979 einen "offenen Brief" an den DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker, in dem er Kollegen wie Stefan Heym, Joachim Seyppel und Rolf Schneider als "kaputte Typen" denunzierte. (liv/dpa)

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