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Literatur: Schriftsteller Kurt Vonnegut gestorben

Der US-Kultautor Kurt Vonnegut ist im Alter von 84 Jahren in New York gestorben. Vonnegut wurde mit dem Antikriegsroman "Schlachthof 5" über den Luftangriff auf Dresden berühmt.

New York - Vonnegut erlag am Mittwoch den Folgen einer Hirnverletzung. Diese hatte er sich kürzlich bei einem Sturz zugezogen, berichtete die "New York Times" unter Bezug auf einen Freund des deutschstämmigen Schriftstellers, Morgan Etrekin. Vonnegut schrieb zahlreiche Essays, Theaterstücke und Kurzgeschichten, schuf sich aber vor allem mit seinen 14 Romanen einen Namen.

Sein Bestseller "Schlachthof 5" beschrieb die Luftangriffe der Alliierten auf Dresden im Jahr 1945, die er als US-Soldat selbst miterlebt hatte. Das Buch wurde in den 1960er und 70er Jahren zur "Bibel der Vietnamkriegsgegner". Vonnegut wurde zum literarischen Idol. Mit Humor, zeitweise aber auch tiefem Pessimismus, ging er auf existenzielle Fragen des Lebens ein. Vonneguts Werke sind eine Mischung aus Fantasie und Autobiografie, ohne traditionelle Struktur und Zeichensetzung.

Graham Greene nannte Vonnegut "einen der fähigsten amerikanischen Schriftsteller der Gegenwart". Einige Kritiker würdigten ihn für die Erfindung eines neuen Stils: "Die Verschmelzung von Science Fiction mit Humor, moralischer Bedeutung und ernsthafter Literatur." Sein erster Roman, "Piano Player", erschien 1952, eine Satire auf das gehobene Geschäftsleben. 1959 folgte der Science-Fiction-Roman "The Sirens of Titan", weitere vier Jahre danach "Cat's Cradle". (tso/dpa)

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