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Rodolfo-Walsh-Preis: Exil-Autor Amir Valle ausgezeichnet

Der in Deutschland lebende kubanische Exil-Schriftsteller Amir Valle ist mit dem Rodolfo-Walsh-Preis ausgezeichnet worden.

Das Werk des kubanischen Exil-Autors Amir Valle  "Habana Babilonia", eine Erzählung über die Prostitution auf Kuba, ist  von der Vereinigung der internationalen Kriminalschriftsteller (AIEP/IACW) zum besten Sachbuch 2006 in spanischer Sprache gekürt worden, teilte das Pen-Zentrum Deutschland mit.

Der Preis war bereits am 13. Juli in der spanischen Stadt Gijon verliehen worden. Valle ist derzeit Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms, das der deutsche Pen für verfolgte Autoren eingerichtet hat. Nach Angaben des Verlags Edition Köln soll die in Valles Heimat verbotene, etwa 350 Seiten umfassende Dokumentation "Habana Babilonia" Anfang 2008 auf Deutsch erscheinen. Der nicht dotierte Preis ist nach dem argentinischen Journalisten und Schriftsteller Rodolfo Walsh benannt, der 1977 während der argentinischen Militärdiktatur erschossen wurde.

Valle hat, wie er sagte, für das Buch neun Jahre recherchiert und Gespräche mit Prostituierten, Zuhältern sowie Anwälten geführt. Das Ergebnis habe er in Interviews und einem langen Essay festgehalten. In seiner Heimat habe das Regime die Prostitution lange verneint, um ein "reines Bild der Revolution beizubehalten", sagte Valle. Noch immer gebe es offiziell keine Bordelle. Amir Valle wurde 1967 in Kuba geboren und lebt wegen seiner regimekritischen Haltung im deutschen Exil. Wegen seiner erotischen Romane, seiner Kurzgeschichten und seiner publizistischen Kritik darf er in seiner Heimat nicht veröffentlichen. (mit dpa) 

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