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Kultur: Literaturfestival: Debatte mit Sarrazin geplatzt

Die vom Berliner Literaturfestival in den Räumen des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) für die zweite Septemberhälfte geplante Diskussion mit Thilo Sarrazin ist endgültig geplatzt. Nachdem sich Bernd Scherer, der Intendant des HKW, wie berichtet mit Ulrich Schreiber, dem Leiter des Festivals, nicht über den Charakter der vor vier Wochen ins Auge gefassten Veranstaltung einigen konnte, hat er nun von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht.

Die vom Berliner Literaturfestival in den Räumen des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) für die zweite Septemberhälfte geplante Diskussion mit Thilo Sarrazin ist endgültig geplatzt. Nachdem sich Bernd Scherer, der Intendant des HKW, wie berichtet mit Ulrich Schreiber, dem Leiter des Festivals, nicht über den Charakter der vor vier Wochen ins Auge gefassten Veranstaltung einigen konnte, hat er nun von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht.

Eine reine Vorstellung von Sarrazins heftig diskutiertem Buch „Deutschland schafft sich ab“ mit anschließender, von dem „Aspekte“-Redakteur Christhard Läpple geleiteten Diskussion liege nicht im Interesse des Hauses, sagte Scherer dem Tagesspiegel. Das HKW sei für kontroverse Positionen selbstverständlich offen, durch seine Traditionen zugleich aber kein neutraler Ort. Deshalb sei ein rhetorisch starker Widerpart nötig.

Schreiber hatte behauptet, Sarrazin und sein Verlag wünschten keinen kritischen Gesprächspartner; Sarrazins Verlag DVA hatte dieser Darstellung jedoch widersprochen. Schreiber plant, wie er nun mitteilte, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Peter-Weiss-Stiftung für Kunst und Politik eine Veranstaltung an anderem Ort, kurz vor oder nach dem Festival, das vom 15. bis 25. September unter anderem im HKW stattfindet. Die Details werden gerade verhandelt. Auch sucht er anstelle des „Aspekte“-Redakteurs Christhard Läpple einen prominenteren Moderator. Das HKW wiederum will im Herbst eine eigene Diskussion ins Programm nehmen. Sie soll sich aber nicht mehr dem Buch widmen, sondern dem „Phänomen Sarrazin“ und was es über den Zustand unserer Gesellschaft aussagt. Alle Argumente über Sarrazins Streitschrift selbst, so Scherer, seien inzwischen hinreichend ausgetauscht. Tsp

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