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Jörg Bong, Programmgeschäftsführer des Fischer-Verlages, am Buchmesse-Stand, kurz nach Bekanntgabe des Literaturnobelpreises für Alice Munro

© dpa

Literaturnobelpreis für Alice Munro: Fischers Freude

Jubel bei S. Fischer, dem Verlag von Alice Munro, auf der Frankfurter Buchmesse. Ein Ortstermin in Halle 3.1.

Dieses Mal ist es der S.Fischer-Stand in Halle 3.1., an dem die Lautstärke über das buchmessetypische Maß hinaus anschwillt. Beim sehr viel kleineren Schweizer Dörlemann Verlag ist die Freude ebenfalls groß, hat er doch in den letzten Jahren Alice Munros erste Erzählbände „Tanz der seligen Geister“ (im Original 1968 erschienen) und „Was ich dir schon immer sagen wollte“ (1974) in deutscher Übersetzung herausgebracht. „Den Deutschen Buchpreis haben wir nicht bekommen, dafür den Nobelpreis“, meint eine Fischer-Mitarbeiterin zur Begrüßung am Stand, auf Clemens Meyer anspielend. Und zeigt auf die eilig organisierten Bücher von Munro im Regal, das bereits mit Nobelpreis-Banderole versehen ist. Damit die kleinen Hardcover-Exemplare von Munros Erzählbänden zwischen dem grünbunten „Traumsammler“ von Khaled Hosseini und den knallroten Umschlägen von John Dickies Mafiabuch „Omerta“ nicht zu mickrig aussehen.

Alice Munros jüngster Erzählungsband "Liebes Leben" soll nun so schnell wie möglich erscheinen

So oft wurde die kanadische Schriftstellerin schon zu den engsten Favoriten gezählt, ähnlich wie Philip Roth. Immerhin war Munro im britischen Wettbüro Ladbrokes am Mittwoch auf Platz zwei notiert worden, hinter Haruki Murakami aus Japan. Irgendwann habe man aufgehört zu hoffen, „und dann klappt’s“, sagt Hans-Jürgen Balmes. Der Fischer-Programmleiter für Internationale Literatur nennt Munros Werke „Kammerspiele des Gefühls“, Verlagschef Jörg Bong lobt sie als Autorin, die vom „Allerkompliziertesten“ schreibt, „von den einfachen Dingen“. „Liebes Leben“ heißt Munros jüngster Band, dessen Veröffentlichung bei Fischer für März 2014 geplant war. Nun soll es schneller gehen - so schnell die Übersetzerin vorankommt. Munros Bücher seien immer im knapp fünfstelligen Bereich verkauft worden, so Verlags-Pressechef Martin Spieles, sie habe eine angestammte Leserschaft in Deutschland. Die wird jetzt wohl um einiges größer werden.

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