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Kultur: Männer, wollt ihr ewig muhen?

Reginald Hudlins „Mann– umständehalber abzugeben!“

Elizabeth Hurley hat lange Haare, lange Beine, große Kreolen in den Ohren, einen großen Mund und einen angemessen großen Busen – was alles schon bekannt ist. Da sie die Hauptattraktion von "Mann umständehalber abzugeben!" ist, kann man sich diesen Film angucken, wenn man sie mag. Mann. Besonders, weil diese so genannte Komödie auch sonst ein ziemliches Kerlevergnügen ist - oder das, was sich die Produzenten solchen Flachsinns darunter vorstellen.

Die Handlung hat irgendwie mit dem amerikanischen Scheidungsrecht zu tun und damit, dass ein Scheidungsopfer die amtlichen Unterlagen erst nachweislich erhalten haben muss, damit das Verfahren eröffnet werden kann. Für die Zustellung solcher Dokumente gibt es Spezialisten wie Joe (Matthew Perry). Der ist auf Sara, die Noch-Gattin eines sehr reichen texanischen Viehzüchters (Hurley) angesetzt. Sara findet immer neue Möglichkeiten ihm zu entwischen. Zusätzlich machen ein Konkurrent und sein Chef Joe das Leben schwer. Die Ethno-Mix-Konstellation bietet allerlei Anlass zu Humor aus der Anal- und Fäkalabteilung und dem dazu gehörigen fetten Lachen, zu den hinlänglich bekannten supercoolen Sprüchen, zu Grobheiten, Rangeleien und Obszönitäten. Kein Gag ist dumm genug, um darauf zu verzichten: dicke Männer, alte Omas, Kühe im sexuellen Notstand. Haha.

Gut möglich, dass die Synchronisation dem Film vielleicht den einzig interessanten Aspekt genommen hat, nämlich die ständige Verulkung sprachlicher Codes, die bestimmte ethnische, regionale oder soziale Gruppen verwenden. Fest steht jedenfalls, dass die Hurley wenig zu sagen hat und dafür immerzu nabelfrei, in Schottenröckchen, Stiefeln und Cowboyhütchen durchs Bild läuft. Aber sie ist ja keine Schauspielerin. Man fragt sich bloß, warum sie meint, eine sein zu müssen.

In sieben Berliner Kinos

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