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Kultur: Magisch

Die „Shadowland“-Show gastiert wieder in Berlin.

Was so ein Auftritt bei „Wetten, dass ...?“ doch bewirkt: Nachdem die Pilobolus- Tanztruppe 2011 Ausschnitte aus ihrem „Shadowland“-Programm bei Gottschalk zeigen durfte, war ihr Berlin-Gastspiel ruckzuck ausverkauft. Kein Wunder, dass Veranstalter Dieter Semmelmann die Amerikaner sofort ein zweites Mal buchte – diesmal gibt es für die Auftritte bis zum 22. Juli in der Komischen Oper immerhin noch Restkarten.

Was das Stück der Company aus Connecticut so bezaubernd macht? Der alternativ-intellektuelle Ostküstencharme, der die Fabel vom Mädchen umweht, das in einen Hund verwandelt wird. Hier wird absolut professionell auf Broadwayniveau gearbeitet, ohne dass dafür der mittlerweile übliche Hightech-Showschnickschnack bemüht werden muss. Da flimmern keine bunten LED-Wände, da ist alles echte Hand- und Fußarbeit der neun Tänzerinnen und Tänzer, die mal als attraktive, reale Menschen vor der Leinwand, mal als märchenhafte Schattenfiguren dahinter agieren.

Auf angenehme Art schlicht präsentieren sich auch die Bühne – ein stylish verrumpelter Dachboden – und der Songwriter-Soundtrack von David Poe. Das einzig Extravagante sind die Volten der Handlung, die sich „Spongebob“-Autor Steven Banks ausgedacht hat, atmosphärisch irgendwo im Land der romantischen Fantasie angesiedelt zwischen dem „Zauberer von Oz“ und „Wo die wilden Kerle wohnen“. Zentaurn und Riesenblumen, Krebse und Elefanten formen die Pilobolus-Tänzer aus ihren Körpern, aber auch Trucks und die Freiheitsstatue. Magisch, erotisch, gruselig ist das. Schön einfach. Einfach schön. Frederik Hanssen

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