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Kultur: Martin Walser: Schriftsteller will literarisches Erbe Antiquar vermachen

Martin Walser will seinen literarischen Nachlass dem Antiquar Heribert Tenschert überlassen. "Ich vertraue ihm, er ist ein Fachmann durch und durch", erklärte Walser und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel".

Martin Walser will seinen literarischen Nachlass dem Antiquar Heribert Tenschert überlassen. "Ich vertraue ihm, er ist ein Fachmann durch und durch", erklärte Walser und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Auf die Frage, warum er nicht an das Literaturarchiv in Marbach denke, sagte der 74-jährige Schriftsteller: "Ich vertraue lieber einer Person." Es stehe Tenschert frei, mit Institutionen zusammenzuarbeiten.

In der Antiquariatsszene hat der 54-jährige Antiquar, mit dem Walser befreundet ist, seitdem jener ihm ein Buch aus dem 16. Jahrhundert besorgt hatte, große Bedeutung. Auf der Kunstmesse in Maastricht oder auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse verkaufte er Stundenbücher im Millionenbereich. 1988 erwarb er für das Marbacher Literaturarchiv das Manuskript von Kafkas Roman "Process" für 3,15 Millionen Mark. Auch an der Rückführung des Quedlinburger Stiftschatzes aus den USA nach Deutschland war maßgeblich beteiligt. Der Antiquar besitzt ein Anwesen am Rheinufer nahe des Bodensees mit rund 10 000 Bänden. In Rotthalmünster bei Passau hat Tenschert ein "Rudolf- Borchardt-Archiv" über den deutschen Schriftsteller (1877-1945) eingerichtet.

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