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Kultur: Masaccios Perspektive

Selten kann man die Pause zwischen zwei Zügen nützlicher ausfüllen als in Florenz. Die Kirche S.

Selten kann man die Pause zwischen zwei Zügen nützlicher ausfüllen als in Florenz. Die Kirche S. Maria Novella, die dem benachbarten Florentiner Hauptbahnhof den Namen gegeben hat, verlangt zwar neuerdings Eintritt, dafür kann man auch das Meisterwerk von Masaccio, die fast sieben mal drei Meter große Trinità aus dem Jahr 1427, frisch restauriert leuchten sehen (Foto: Katalog). Masaccio, der ein Jahr später im Alter von nur 27 Jahren starb, hatte mit diesem Fresko zum ersten Mal konsequent die von dem Architekten Filippo Brunelleschi kurz zuvor entwickelte Zentralperspektive auf die Malerei angewandt - und dadurch der Bildfläche jenen dreidimensionalen Effekt gegeben, der die Kunst verändern sollte. Für die anderen Arbeiten Masaccios, etwa die Ausmalungen in der Brancacci-Kapelle, braucht man dann schon etwas mehr Zeit. Ebenso für die schöne Ausstellung in den Uffizien zu Ehren dieses Künstlers, der vor 600 Jahren im Dezember 1401 geboren wurde: Im Zeichen von Masaccio - die Erfindung der Perspektive. Das ist nun, wie könnte es bei der engen Werkauswahl anders sein, keine rechte opulente Schau, vielmehr ein Parcours, der mit Originalzeichnungen, Gemälden, illustrierten Manuskripten, Instrumenten und wissenschaftlichen Modellen durch die Geschichte der Perspektive führt (bis 20. Januar 2002). Wer gerade keine Florenzreise im Programm hat, findet Masaccio auch in Berlin. In der Gemäldegalerie am Kulturforum gibt es von dem Künstler eine "Anbetung der Könige", eine "Enthauptung des Johannes" und einen gekreuzigten Petrus sowie ein einen Nikolaus, der einem Schüler Masaccios zugeschrieben wird.

klüv

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