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Kultur: Maschinelle Produktion

Am 11. September wäre er 100 Jahre alt geworden. Bis dahin zitieren wir täglich Theodor W. Adorno

Selbst noch Unrecht, Haß, Zerstörung werden zum Betrieb, seitdem durch Formalisierung der Vernunft alle Ziele den Charakter der Notwendigkeit und Objektivität als Blendwerk verloren haben. Der Zauber geht aus bloße Tun, aufs Mittel über, kurz, auf die Industrie. Die Formalisierung der Vernunft ist bloß der intellektuelle Ausdruck der maschinellen Produktionsweise. Das Mittel wird fetischisiert: Es absorbiert die Lust. Wie Aufklärung die Ziele, mit denen die alte Herrschaft sich verbrämte, theoretisch zu Illusionen macht, entzieht sie, durch die Möglichkeit des Überflusses, ihr den praktischen Grund. Herrschaft überlebt als Selbstzweck, in Form ökonomischer Gewalt. Genuß zeigt schon die Spur des Veralteten, Unsachlichen, gleich der Metaphysik, die ihn verbot.

Aus: Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Dialektik der Aufklärung. 1947/ 1969. In: Theodor W. Adorno, Gesammelte Schriften. Hg.v. Rolf Tiedemann unter Mitwirkung von Gretel Adorno, Susan BuckMorss und Klaus Schultz. Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M., 1997. Band 3

WAS ADORNO SAGT (22)

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