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Massenmord: Rechnitz-Mord: Aufklärung gefordert

Das Simon Wiesenthal Center in Jerusalem verlangt eine neue Untersuchung des Massakers von Rechnitz, bei dem Ende März 1945 etwa 180 Juden erschossen wurden.

„Der Massenmord ist nie wirklich aufgeklärt, die Ermittlungsverfahren sind unter zum Teil merkwürdigen Umständen eingestellt worden“, erklärte Efraim Zuroff, Leiter des Centers gestern. Der britische Autor David Litchfield hatte in der „FAZ“ schwere Vorwürfe gegen eine Tochter des Thyssen-Klans erhoben. Demnach sollen Margit von Batthyány und ihr Ehemann auf dem Familiensitz, Schloss Rechnitz, ein Saufgelage mit „zuverlässigsten Getreuen des nationalsozialistischen Systems“ veranstaltet haben, während dem die jüdischen Zwangsarbeiter erschossen wurden. Nach Angaben des Simon Wiesental Centers habe bereits die österreichische Historikerin Eva Holpfer nachgewiesen, dass das Paar Batthyány bei dem „Kameradschaftsfest“ anwesend war. Ermittelt wurde in Deutschland und Österreich. Die Täter wurden jedoch nie zur Rechenschaft gezogen, das Massengrab ist bis heute nicht gefunden worden. Zwei mutmaßliche Tatzeugen wurden 1946 ermordet. „Deshalb fordern wir die Behörden in Österreich und Deutschland auf, die Vorgänge genau unter die Lupe zu nehmen“, erklärte Zuroff in Jerusalem. Auch die Rolle der Familie Thyssen sollte dabei untersucht werden. KM

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