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Matthias Schweighöfer: "Da ging es jederzeit um Leben und Tod"

Matthias Schweighöfer steht derzeit in Prag für die Hauptrolle des Manfred von Richthofen in dem Film "The Red Baron" vor der Kamera.

Der 25-Jährige Nachwuchsschauspieler zählt zu den hoffnungsvollsten Nachwuchstalenten im deutschen Film. Er wuchs in einer Schauspielerfamilie auf und sammelte schon früh Bühnenerfahrung. Schweighöfer spielte in Filmen wie "Soloalbum", "Kammerflimmern" und "Schiller".

Erst "Schiller", dann der "Rote Baron": Sind Sie jetzt auf historische Rollen abonniert?

Nee, bin ich ich nicht. Aber wann hat man schon mal die Chance, Schiller zu spielen, und wann hat man schon mal die Chance, Manfred von Richthofen zu spielen. Mir ging es nie um die Historie, sondern um die Figuren - die sind wahnsinng interessant.

Kannten Sie den Jagdflieger Richthofen oder mussten Sie erst Geschichtsbücher wälzen?

Ich kannte ihn schon, aber man wälzt trotzdem Geschichtsbücher und bereitet sich lange vor. Wir hatten Militärtraining mit Drill Sergeants, wir waren marschieren, haben Schießübungen gemacht, hatten Etikettetraining, wie man sich damals in der Gesellschaft verhalten hat. Wir hatten die ganze Zeit Flugtraining und haben sechs Monate Englisch gelernt. Die Produktion gibt einem auch immer Bücher und Biografien und man liest und liest.

Richthofen war so alt wie sie, als er im Krieg unzählige Menschen tötete. Wie ist es, einen solchen Menschen zu spielen?

Durch das gemeinsame Training entwickelt sich ein Teamgefühl zwischen den Kollegen. Wenn man zusammen in den Fliegern sitzt und Szenen spielt, in denen man abgeschossen wird, das ist dann wirklich furchtbar. Richthofen hat ein Geschwader von 60 bis 80 Flugzeugen gehabt, das er in den Krieg führte. Was die sich getraut haben, da ging es jederzeit um Leben und Tod. Das muss mit das Furchtbarste sein, was es gibt.

Welche Beziehung hatten Sie vor dem Film zur Fliegerei?

Ich bin acht Jahre lang nicht mehr geflogen, weil ich es einfach unangenehm fand. Jetzt ist es aber schön. Man kriegt wieder viel mehr Lust darauf, weil man weiß, wie es funktioniert. Die Ausbildung im Flugsimulator war herrlich. Am Anfang habe ich geschwitzt wie ein Schwein. Ich war extrem nervös. Aber dann war es toll. Dann geht man in sein eigenes kleines Flugzeug und lernt, wie man fliegt. Ich werde nach dem Film hier mit einer Maschine und meinem Flugtrainer mal eine Runde fliegen. Das wird super. (tso/ddp)

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