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Kultur: MEIN FAVORIT

These New Puritans: Hidden(Domino)Musik, um sich den Hals zu brechen. Um Wasser zu treten.

These New Puritans: Hidden

(Domino)

Musik, um sich den Hals zu brechen. Um Wasser zu treten. Um Wasser zu saufen. Um irre oder zum Kirchgänger zu werden. Um Mathematik zu studieren. Um sich zu fürchten. Um mal wieder richtig hinzuhören. Um wissen zu wollen, wo Southend-On-Sea liegt. Um niemals hinzufahren.

Delphic: Acolyte

(Universal)

„Let’s do something real“, lautet die Parole dieses fantastischen Debüts. Und dass, obwohl es sich um schillerndsten Elektropop handelt. Ironie? Wohl eher das Pathos einer Generation jenseits aller Widersprüche. Der Sänger fleht, man möge ihm etwas geben, an das er glauben könne.

Vampire Weekend: Contra

(XL/Beggars)

Es hat mit einem Coup begonnen: Weiße US-Boys mit College-Diplom entdecken Afropop. Nun, für’s zweite Album, erweitern die vier New Yorker ihr Beatspektrum beträchtlich, ohne den Afro-Touch aufzugeben. Da flirrt und summt es, da zirpen die Gitarren im Takt nächtlicher Gottheiten.

Festland: Welt verbrennt

(ZickZack)

Wie das groovt! Erdiges Grummeln in Basslage, lässige Off-Beats. Aber etwas nervt kolossal. Die Wahrzeichen seien zerbrochen, singt, nein: säuselt das Trio aus Essen. Pop in Denkerpose. Doch wo ist die Kraft der Behauptung, ohne die Pop einfach nur albern ist?

Fehlfarben: Glücksmaschinen

(Tapete)

Songzeilen über die Gegenwart, die man an die Hauswand sprühen kann. Solange Peter Hein weitermacht, gibt es Hoffnung. Er tut es zwar gezwungenermaßen, aber mit dem Elan des Verarschten. Und die Band schreibt ihre Geschichte mit magnetischem Technorock weiter.

Gorillaz: Plastic Beach

(EMI)

Das Spektakel kommt diesmal nicht in Fahrt – endzeitliche Schwemmlandschaften. Ist ohnehin mehr ein Hörkino, was Britpop-Musterknabe Damon Albarn mit seinem Comicpop im Sinn hatte, als er sich wie ein Hip-Hop-Produzent illustre Gäste ins Studio holte. Traumtheater.

Oddjob: Clint

(ACT)

Vom Italo-Western führt eine Blutspur zum Cop-Movie und Kriegsfilm; gezogen hat sie Clint Eastwood. Aber so wichtig wie seine Visage waren in den 60ern und 70ern die Soundtracks von Morricone und Schifrin. Ein schwedisches Jazzquintett begibt sich auf Spurensuche.

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