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Mein Leben als Film: E-Mail für Dich

Filmfan Claudia Mahlstedt, 57, wünscht sich eine Lebens-Doku.

Mein Leben als Film, das wäre eine Dokumentation. Ganz sachlich, mit spannenden, traurigen, lustigen Elementen – wie ein echtes Leben. Es gäbe Interviews mit mir und es wären Fotos und Dokumente zu sehen. Etwa Briefe, von denen ich früher viele geschrieben und bekommen habe. Auch Liebesbriefe. Heute schreibe ich meistens E-Mails, was schade ist. Aber die könnte man ja auch zeigen. Schriftliche Kommunikation ist in meinem Leben sehr wichtig. „E-Mail für Dich“ wäre dazu ein passender Titel.

Interviews mit mir fänden auf der Koppel bei meinen drei Pferden in Nordrhein-Westfalen statt. Seit Jahren pendele ich zwischen Berlin und einem Ort in der Nähe von Wuppertal. Ich lehne am Zaun und rede, hinter mir grasen die Tiere. Es wäre Sommer. Thema des Films, grob gesagt: Ob mein Leben so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe. Gäbe es ein Fazit? Vielleicht. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sagen, ich würde alles noch mal so machen.Ich würde über die Zeit zwischen dem Ende der Kindheit und dem Beginn meines Studiums sprechen wollen, über die ersten Jahre meiner Ehe und vielleicht die vergangenen zehn Jahre. All dies waren besonders spannende Phasen. In Berlin und Marburg habe ich Jura studiert. Damit habe ich mich nach dem Wunsch meines Vaters gerichtet. Das Studium war für mich eher Zeitvertreib, viel Spaß gemacht hat es mir nicht. Untermalt würde alles von Leonard Cohens Musik. Ich wirke gar nicht so melancholisch, meinen Sie? Tja, das täuscht vielleicht.

Aufgezeichnet von Katja Reimann

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