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Kultur: Mein Minetti

Es kam ein großer Berg auf mich zu, als mein geliebter Mann gestorben war.Probleme, die unlösbar erschienen, eine Trauerfeier zu organisieren, Gäste, circa 300 einzuladen, immer mit der Angst, Freunde zu vergessen.

Es kam ein großer Berg auf mich zu, als mein geliebter Mann gestorben war.Probleme, die unlösbar erschienen, eine Trauerfeier zu organisieren, Gäste, circa 300 einzuladen, immer mit der Angst, Freunde zu vergessen.Und vieles mehr.Ein Trauma für mich - da ich nun 81 Jahre alt bin - wollte ich eigentlich nur trauern, um meinen Minetti.Da kam die Hilfe aus dem Berliner Ensemble.Täglich, stündlich, ganz selbstverständlich, nicht fragend, ob ich Hilfe bräuchte, sie war da, die Hilfe.Nicht allein eine zuständige Abteilung, die Intendanz, die künstlerischen Abteilungen, die Kolleginnen und Kollegen.Es ist kein einzelner Name herauszustellen - alle haben mir geholfen.Dieselben Menschen, die nach der Schließung des Schiller-Theaters Minetti aufgefangen haben, mit so viel Liebe und Verständnis ihm eine neue Heimat gegeben haben.Minetti konnte wieder auf der Bühne sein.Diese Menschen haben bis kurz vor seinem Tod gegeben, was er sein Leben lang brauchte: die Lust, Theater zu spielen, das Glück, dem Publikum nahe zu sein, es zu fühlen.Danke, Berliner Ensemble.

ELISABETH MINETTI

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