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Kultur: Mental entspannt

Kultur macht glücklich. Und wenn gestandene Abgeordnete einmal Abstand finden wollen vom Parlamentsalltag, dann widmen sie sich der Kultur.

Kultur macht glücklich. Und wenn gestandene Abgeordnete einmal Abstand finden wollen vom Parlamentsalltag, dann widmen sie sich der Kultur. Die Kanzlerin auch. Eine aufgekratzte Angela Merkel sprach beim „Ersten Kultursalon der CDU/CSU-Bundestagsfraktion“ im Reichstag aus, was Volkes Stimme noch stets zu sagen wusste: „Wer nur aufs Materielle setzt, wird sich nie darauf hinbewegen, den Menschen eine Freude jenseits des Materiellen zu machen.“ Ein bisschen umständlich formuliert, nun gut, aber der Sinn ist klar: Kultur dient der Entspannung, der mentalen. So ungefähr musste sich der unbefangene Besucher am Mittwochabend vorkommen. Es wimmelte von Filmstars und -sternchen, schließlich feiert Kulturstaatsminister (und Kanzleramts-Untermieter) Bernd Neumann heute Abend die Vergabe des Deutschen Filmpreises. Da tat das überschwänglich Lob von Filmakademie-Chefin Senta Berger – hat sie nicht früher für Gerhard Schröder gewahlkämpft? – für die Filmförderung besonders gut, und dass Til Schweiger und die allgegenwärtige Hannelore Elsner die Kanzlerin fürs Foto in die Mitte nahmen – auch schön. Schließlich ging es darum, den Kulturförderern in der Fraktion den Rücken zu stärken und ihre Kollegen davon zu überzeugen, dass der Etat für Kultur – er ist unter Neumann spürbar gewachsen – gut angelegt ist. Später rockte Heinz Rudolf Kunze, dass es eine Freude war. Da war Angela Merkel schon weg. Aber mit deutlich entspanntem Gesicht.

Bernhard Schulz über den „Ersten Kultursalon“ der Union

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