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Kultur: Milzbrand: Eine gefährliche Waffe. Milzbrand ist selten, wenn nicht manipuliert wird

Schutz: "Vermeiden Sie Kontakt mit erkrankten Tieren und ihren Produkten", so lautete bisher die Antwort auf die Frage: Wie kann man sich vor Milzbrand schützen? Denn von der bakteriellen Infektionskrankheit sind hauptsächlich Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen betroffen.

Schutz: "Vermeiden Sie Kontakt mit erkrankten Tieren und ihren Produkten", so lautete bisher die Antwort auf die Frage: Wie kann man sich vor Milzbrand schützen? Denn von der bakteriellen Infektionskrankheit sind hauptsächlich Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen betroffen. Dass auch der Mensch mit dem Erreger in Kontakt kommt, ist unter normalen Bedingungen sehr selten, geschieht eher in warmen Regionen mit intensiver Viehzucht und betrifft auch hier nur diejenigen, die engen Kontakt mit den Tier oder tierischem Material haben, die also mit Fleisch, Fell oder Wolle hantieren.

Kampfstoff: Allerdings wird schon seit langem mit dem Erreger als biologischem Kampfstoff experimentiert. Im Ersten Weltkrieg wurde er von Agenten des deutschen militärischen Geheimdienstes zuerst eingesetzt: Gegen Tiere, um die Versorgungslage der Gegner zu schwächen. Seitdem wird das Bakterium - allen Ächtungen und internationalen Konventionen zum Trotz - weiter als Biowaffe gehortet und gezüchtet.

Übertragungsweg: Erreger der Krankheit, die auch Anthrax genannt wird, ist ein Bakterium namens Bacillus anthracis, der in 90 Prozent der Fälle durch kleine Hautwunden in den Körper gelangt. In den Sporen besitzt er eine besonders widerstandsfähige Dauerform, der auch Trockenheit und Desinfektionsmaßnahmen nichts anhaben können. Mit einer Eiweiß-Kapsel schützt das Bakterium sich zudem vor der körpereigenen Abwehrkräften des Infizierten.

Milzbrandarten: Beim Hautmilzbrand entstehen zunächst Bläschen auf der Haut. Die Giftstoffe, die das Bakterium freisetzt, führen zu einer schweren allgemeinen Erkrankung, die mit Fieber und Kreislaufstörungen zunächst einer schweren Grippe ähneln kann. Der seltene Lungenmilzbrand entsteht, wenn sporenhaltiger Staub eingeatmet wird, zum Beispiel beim Schlachten. Er führt zunächst ebenfalls zu Symptomen, die üblichen Krankheiten entsprechen, in diesem Fall den Infektionen der oberen Luftwege. Nach kurzer Zeit kommt es jedoch zu schweren Entzündungen der Bronchien und der Lunge und zum Schockzustand. Die dritte, ebenfalls sehr seltene Erkrankungsform ist der Darmmilzbrand. Die Infekion erfolgt hier durch sporenverseuchte Nahrungsmittel. Innerhalb kurzer Zeit kommt es zu schweren Durchfällen, Erbrechen, Bauchfellentzündung und Kreislaufschock.

Gegenmittel: Weil die Erreger Bakterien sind, helfen prinzipiell Antibiotika, allerdings nur im Frühstadium kurz nach der Infektion.

aml

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