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Kultur: Mr.Success

In seinen Filmen hat er feige, hinterhältige und geizige Männer verkörpert.Es gibt keinen Hinweis darauf, daß er vom Publikum vergöttert worden wäre.

In seinen Filmen hat er feige, hinterhältige und geizige Männer verkörpert.Es gibt keinen Hinweis darauf, daß er vom Publikum vergöttert worden wäre.Und zu den Stars, die die Phantasie bedeutender Dichter und Philosophen beflügeln, hat er auch nie gehört.Dennoch hat ihn ein Branchenblatt 1972 als den reichsten Mann in der Unterhaltungsbranche ermittelt, mit einem geschätzten Vermögen von 700 Millionen Dollar.Schon seit 1954 soll er nie weniger als eine Million Dollar im Jahr verdient haben.Daneben erscheint es schon als Lappalie, daß Bob Hope von 1941 bis 1953 kontinuierlich zu den zehn stärksten Kassenmagneten Hollywoods gehört hatte.Doch immer, wenn Filmhistoriker und Kritiker ihn mit W.C.Fields, Jack Lemmon oder Jerry Lewis verglichen, fiel das Ergebnis zu seinem Nachteil aus.Hopes Filme - darunter die "Road"-Serie mit Bing Crosby und Dorothy Lamour (1940-52) und die Westernparodie "Sein Engel mit den zwei Pistolen" (1948, mit Jane Russell) - gelten nur als bedingt amüsant.

Hope war ein Komiker ohne Ecken und Kanten, ohne tragische Dimensionen, doch derartige Ambitionen hatte er auch nie verfolgt.Er wollte Erfolg um des Erfolges willen.Seht her, schien er seinem Publikum zu sagen, auch ein Durchschnittstyp wie ich kann ganz nach oben kommen, wenn er nur kämpft.Noch heute verdient er Millionen durch seine Pferdezucht, durch Grundstücke und Ölquellen.Auf dem Weg dahin ging er durch eine harte Schule.Sein Vater war Steinmetz und hatte insgesamt sieben Kinder.Die Familie siedelte 1907 in die USA über, wo Bob als Jugendlicher in den Boxring stieg, um sein Taschengeld aufzubessern.Nachdem er mit zehn Jahren bei einem Chaplin-Imitations-Wettbewerb gewonnen hatte, waren die Weichen für seine Laufbahn gestellt: Rundfunk, Broadway, Film, Fernsehen - überall hatte er Erfolg.Da Erfolg bekanntlich sexy macht, standen die Schauspielerinnen Schlange, um mit ihm zu arbeiten: Joan Fontaine, Katharine Hepburn, Anita Ekberg, Lilo Pulver und Elke Sommer gehörten zu seinen Eroberungen.Er war Dauergast bei den Oscar-Verleihungen und ist selbst fünfmal geehrt worden.Anfang der siebziger Jahre ließ seine Popularität wegen seiner positiven Haltung zum Vietnamkrieg nach.Seit dem Tod von George Burns und Frank Sinatra ist er der letzte noch lebende große Entertainer der alten Schule.Heute wird Bob Hope 95 Jahre alt.

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