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Museum Junge Kunst Frankfurt/Oder: Museum zeigt komplettes "Antichrist"-Fenster

Alle 39 restaurierten Bleiglasfelder des mittelalterlichen "Antichrist"-Fensters der Marienkirche Frankfurt (Oder) werden ab dem 21. Januar ausgestellt. In einem halben Jahr sollen sie wieder eingebaut werden.

Frankfurt (Oder) - Die Bleiglasfelder des Kunstwerks werden im Frankfurter Museum Junge Kunst gezeigt, wie die Stadtverwaltung ankündigte. Das "Antichrist"-Fenster ist eines der drei von Russland zurückgegebenen Marienkirchfenster. Es soll am 29. Juni zum fünften Jahrestag der Rückgabe festlich wiedereingeweiht werden.

Die Ausstellung biete die einzigartige Möglichkeit, die aus dem 14. Jahrhundert stammenden Felder in Augenhöhe zu bewundern. Es handle sich um das rätselhafteste der drei Marienkirchfenster, sagte Museumsleiterin Brigitte Rieger-Jähner. Die dargestellten Szenen der Antichristlegende seien in der Kunstgeschichte einmalig. Kurze Texte werden in der Ausstellung den theologischen Inhalt und die Restaurierung erläutern. Zudem können Besucher Näheres über den Antijudaismus jener Zeit erfahren und sich mit den Vorstellungen vom Antichristen bekannt machen, der mit falschen Wundern versucht habe, die Gläubigen zu täuschen und seiner Macht zu unterwerfen.

Die drei Marienkirchfenster waren 1946 von sowjetischen Kunstoffizieren verschleppt und im Juni 2002 von Russland als erstes größeres Beutekunstgut zurückgegeben worden. Auf 111 Bildfeldern geben sie die Schöpfungsgeschichte wieder. Das "Christus"-Fenster wurde bereits im Mai 2005 eingebaut. Das "Antichrist"-Fenster soll gemeinsam mit dem so genannten Schöpfungsfenster, das gegenwärtig aufgearbeitet wird, im Juni 2007 eingeweiht werden. Zuvor ist die Ausstellung im Museum Junge Kunst den Angaben zufolge bis zum 29. April zu sehen. (tso/ddp)

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