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Der verstorbene Jazzsänger Al Jarreau bei den Grammys 2007. Er gewann den Preis für die beste Gesangsdarbietung.

© dpa

Nachruf auf den Jazzsänger Al Jarreau: Schnalzen, springen, Salto schlagen

Noch auf Krücken gestützt und sitzend gab er vergangenen November in Berlin ein Konzert. Zum Tod des Jazzsängers Al Jarreau.

Gestützt auf eine Krücke und seinen musikalischen Direktor kam Al Jarreau vergangenen November auf die Bühne der Berliner Philharmonie. Sitzend gab er ein Konzert mit Duke Ellington-Standards und beglückte sein Publikum trotz einiger Intonationsprobleme noch einmal mit seiner berühmten Stimmakrobatik – dem Schnalzen, Springen, Zerren, Dehnen, dem Scat-Gesang.

Al Jarreau kam 1940 in Milwaukee als Sohn eines Pfarrers zur Welt. Als Kind sang er im Kirchenchor und mit seinen Brüdern. Nach der Schule schloss er ein Psychologiestudium ab, wurde Sozialarbeiter und zog schließlich nach Los Angeles, um sein Glück mit der Musik zu versuchen. Er trat in Nachtclubs auf und erregte 1975 mit dem Jazzalbum „We Got By“ erstmals Aufsehen.

Der Durchbruch kam zwei Jahre später mit dem Live-Doppelalbum „Look To The Rainbow“, das ihm seinen ersten Jazzgesang-Grammy einbrachte. In den folgenden Jahren orientierte sich Jarreau stärker in Richtung R’n’B und Pop. 1986 nahm er mit Nile Rodgers „L is For Lover“ auf und hatte einen Hit mit der Titelmelodie der Fernsehserie „Moonlighting“. Nachdem seine Fusion-Werke in den Neunzigern an Esprit verloren, waren „Accentuate the Positive“ (2004) und das mit George Benson eingespielte „Givin It Up“ (2006) späte Karriere-Höhepunkte des Stimmakrobaten. Am Sonntag ist Al Jarreau mit 76 Jahren in Los Angeles gestorben.

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