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Kultur: Neun im Glück

Die Leserjury sucht den besten Film im FORUM.

Ein Memory mit Vinyl-Filmsoundtrack-Covern, fingerdicke Berlinale-Mappen und selbst gebastelte Filmklappen: Die Bewerber haben sich einiges einfallen lassen, um Mitglied der diesjährigen Tagesspiegel-Leserjury zu werden. Etwa 130 haben es diesmal versucht. Am Ende sind wie jedes Jahr neun im Glück.

Fünf Frauen und vier Männer – vom Studenten bis zur Rentnerin – haben nun die ehrenvolle Aufgabe, den besten Film des Forums zu küren. Manche von ihnen bringen die Bindung zum Kino schon von Berufs wegen mit wie etwa die Filmübersetzerin Jutta Liesen, die unter anderem für Arte tätig ist. Woon-Mo Sung arbeitet neben seinem Studium in einem Jenaer Kino und rezensiert Filme für ein Webportal. Doch nicht nur Cinephile und Berlinale-Veteranen sind dabei, auch ein Innenarchitekt, zwei Romanistinnen und eine Pädagogin. Manche treffen sich häufig, manche nur gelegentlich zum Kinoabend mit Freunden – auf das Dauerfilmeschauen freuen sich alle, sei es zum intensiveren Ausleben des Filmenthusiasmus, sei es als völlig neue Erfahrung.

Am heutigen Donnerstag und Freitag laufen die neun sich warm, mit je drei Vorstellungen, dann werden es bis zu fünf pro Tag. 34 Forums-Beiträge – 28 Weltpremieren, 6 internationale Premieren – wollen angeschaut und diskutiert werden, von der österreichischen Nazidorf-Doku über das chinesische Gesellschaftsdrama bis zum Cinéma-Direct-Ausflug mit dem ewig quarzenden Michel Houellebecq. Dabei wechselt die Jury von den Kinos am Potsdamer Platz auch mal ins Delphi oder – bestimmt ein Highlight – in den wiedereröffneten Zoo-Palast.

Auch wenn fast kein Beitrag Überlänge hat, bleibt für Privat- und Berufsleben kaum Zeit. Also haben die Juroren sich Urlaub genommen, die Jüngste im Bunde hat extra eine Uni-Klausur vorab geschrieben. Nach neun Tagen Kino-Marathon wird die Jury-Entscheidung am 15.2. verkündet, im Rahmen der Preisverleihung der unabhängigen Jurys in der Saarländischen Landesvertretung. Am Publikumstag, 16.2., wird der Sieger um 19.30 Uhr im Cinemaxx 4 nochmals gezeigt. Resttickets im Vorverkauf.Philipp Sickmann

Philipp Sickmann

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