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Kultur: Nicolaus Harnoncourt dirigiert Dvoraks "Aus der neuen Welt"

Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist die Aufnahme schon. Nikolaus Harnoncourt unterzieht Dvoraks "Sinfonie aus der Neuen Welt" einer echten Harnon-Kur - und plötzlich klingt das Postkarten-Amerika der Wunschkonzerte nach Schweiß und Tränen der frühen Pionierjahre.

Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist die Aufnahme schon. Nikolaus Harnoncourt unterzieht Dvoraks "Sinfonie aus der Neuen Welt" einer echten Harnon-Kur - und plötzlich klingt das Postkarten-Amerika der Wunschkonzerte nach Schweiß und Tränen der frühen Pionierjahre. Ohne Rücksicht auf Hörgewohnheiten legt der Klangredner unter den Dirigenten traditionell wegretuschierte rhythmische Impulse und bislang überhörte Nebenstimmen frei, animiert das Concertgebouw Orkest, von der herben Schönheit der endlosen Weite zu erzählen. Man muss Harnoncourts schroffen Tutti-Sound nicht mögen - es reicht, sich vorurteilsfrei auf diesen Wild-West-Trip einzulassen. Dann wird es ein spannendes Wiederhören mit der scheinbar so altbekannten Partitur; nicht nur um 12 Uhr mittags.Dvorak: 9. Sinfonie, Der Wassermann op.107. Concertgebow Orkest, Harnoncourt. Teldec

F. H.

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