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Kultur: Nobelpreis: Sartre war scharf aufs Geld

Geld stinkt doch nicht. Jean-Paul Sartre (1905-1980) hat elf Jahre nach der Ablehnung des ihm 1964 zuerkannten Nobelpreises für Literatur in Stockholm angefragt, ob er nachträglich die Dotierung erhalten könne.

Geld stinkt doch nicht. Jean-Paul Sartre (1905-1980) hat elf Jahre nach der Ablehnung des ihm 1964 zuerkannten Nobelpreises für Literatur in Stockholm angefragt, ob er nachträglich die Dotierung erhalten könne. Davon berichtet der Schwede Lars Gyllensten in seinen Memoiren "Minnen, bara minnen" (Erinnerung, nur Erinnerung), in denen er Interna der Nobel-Jury ausplaudert. Nach Angaben des Autors, der von 1966 bis 1989 als Mitglied der Schwedischen Akademie an der jährlichen Vergabe des berühmtesten Literaturpreises der Welt beteiligt war, meldete sich der französischhe Philosoph und Schriftsteller im September 1975 über einen Mittelsmann bei der Nobelstiftung in Stockholm mit einer Anfrage, ob er umgerechnet etwa 200 000 Mark ausgezahlt bekommen könne. Der 79-jährige Gyllensten schreibt in seinem Buch, Sartres Ansinnen sei seinerzeit abgelehnt worden, weil das Geld wieder in das Vermögen der Stiftung gegangen sei. Die Verweigerung des Nobelpreises hatte Sartre, eine Leitfigur der Linken, unter anderem damit begründet, dass er sich nicht zu einer "Institution" machen lassen wolle.

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