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Kultur: Oberbürgermeister nach Kunstabriss vor Gericht

Wegen des vorschnellen Abrisses der "documenta"-Treppe muss sich Kassels Oberbürgermeister Georg Lewandowski vom heutigen Dienstag an vor dem Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt ihm und zwei seiner Dezernenten schwere Untreue im Amt zur Last, wofür mindestens sechs Monate Gefängnis drohen.

Wegen des vorschnellen Abrisses der "documenta"-Treppe muss sich Kassels Oberbürgermeister Georg Lewandowski vom heutigen Dienstag an vor dem Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt ihm und zwei seiner Dezernenten schwere Untreue im Amt zur Last, wofür mindestens sechs Monate Gefängnis drohen. Mit dem Abriss der Treppe im August 2000 hatte die Stadt Kassel ein Ordnungsgeld von seinerzeit 400 000 Mark riskiert. Obwohl die Strafe nie gezahlt werden musste, hätten die Amtsträger städtisches Vermögen in Gefahr gebracht, argumentiert die Anklage. Die Holztreppe war nach einem Entwurf des Landschaftsplaners Gustav Lange 1992 im Auftrag der Stadt auf dem zentralen Königsplatz errichtet worden. Allerdings stieß das Bauwerk bei der Bevölkerung auf Ablehnung. Als ein Gerichtsurteil nach einer Zivilklage im Prinzip grünes Licht für einen Abriss gab, ließ der Oberbürgermeister in einer Nacht-und-Nebel-Aktion am 27. August 2000 die Bagger anrollen.

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