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Auch auf den Straßen demonstrieren die Menschen. Wie hier am Rathaus in Hamburg vergangenes Wochenende.

© dpa

Offener Brief Kulturschaffender an Merkel: "Sie müssen Druck auf die Türkei ausüben"

Zahlreiche Institutionen, Künstlerinnen und Künstler sind entsetzt über die jüngsten Verhaftungswellen in der Türkei. Sie fordern die Bundesregierung zum Handeln auf.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

die Mitgliederversammlung der Akademie der Künste hat in ihrem Plenum am 05. November geschlossen und mit großem Nachdruck gefordert, sich mit den inhaftierten Schriftsteller/-innen, Journalist/-innen und Oppositionellen in der Türkei solidarisch zu erklären und sich für ihre Freilassung zu engagieren.

In Abstimmung mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD, den Berliner Festspielen, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, dem Deutschen Theater, der Frankfurter Buchmesse, dem HAU Hebbel am Ufer, dem Hauptstadtkulturfonds, dem Haus der Kulturen der Welt, dem Internationalen Literaturfestival Berlin, dem Kulturforum Türkei Deutschland, dem Maxim Gorki Theater sowie weiteren sich unserem Appell anschließenden Institutionen und zahlreichen Künstler/-innen fordern wir Sie auf, sich mit allen zur Verfügung stehenden diplomatischen Mitteln für die sofortige Freilassung der inhaftierten Kulturschaffenden, Journalist/-innen, Abgeordneten und Parlamentarier/-innen in der Türkei einzusetzen.

In einer beispiellosen Verhaftungswelle von bekannten Journalist/-innen, Autor/-innen, Wissenschaftler/-innen und Oppositionellen in der Türkei werden die Menschenrechte und die Demokratie fundamental angegriffen. Die gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland, die für die Zukunft beider Länder von großer Bedeutung sind, werden einer einzigartigen Belastungsprobe ausgesetzt. So wird die beidseitige kulturelle und gesellschaftliche Aufbauarbeit von Jahrzehnten in wenigen Monaten zerstört.

Unsere Solidarität mit den Inhaftierten und Verfolgten werden wir durch Einladungen, gemeinsame künstlerische Projekte und kulturpolitische Debatten programmatisch weiterhin unter Beweis stellen. Wir fordern die Bundesregierung nachdrücklich dazu auf, so zeitnah wie möglich dieser verheerenden Entwicklung in der Türkei mit hohem politischem Druck entgegenzuwirken.

Akademie der Künste, Präsidentin Jeanine Meerapfel und Programmbeauftragter Johannes Odenthal | Berliner Künstlerprogramm des DAAD, Direktorin Katharina Narbutovic | Berliner Festspiele, Intendant Thomas Oberender | Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis | Deutsches Theater, Intendant Ulrich Khuon | Frankfurter Buchmesse, Geschäftsführer Jürgen Boos | HAU Hebbel am Ufer, Intendantin Annemie Vanackere | Hauptstadtkulturfonds, Kurator Joachim Sartorius | Haus der Kulturen der Welt, Intendant Bernd Scherer | Internationales Literaturfestival Berlin, Direktor Ulrich Schreiber | Kulturforum Türkei Deutschland, Vorstand Osman Okkan | Maxim Gorki Theater, Intendantin Shermin Langhoff

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